This paper argues that the “long 1970s” (1969–1983) is an important though often overlooked period in the development of a rich landscape in the research of metabolism, development, and evolution. The period is marked by: shrinking public funding of basic science, shifting research agendas in molecular biology, the incorporation of new phenomena and experimental tools from previous biological research at the molecular level, and the development of recombinant DNA techniques. Research was reoriented towards eukaryotic cells and development, and in particular (...) towards “giant” RNA processing and transcription. We will here focus on three different models of developmental regulation published in that period: the two models of eukaryotic genetic regulation at the transcriptional level that were developed by Georgii P. Georgiev on the one hand, and by Roy Britten and Eric Davidson on the other; and the model of genetic sufficiency and evolution of regulatory genes proposed by Emile Zuckerkandl. These three cases illustrate the range of exploratory hypotheses that characterised the challenging landscape of gene regulation in the 1970s, a period that in hindsight can be labelled as transitional, between the biology at the laboratory bench of the preceding period, and the biology of genetic engineering and intensive data-driven research that followed. (shrink)

ZusammenfassungDer Artikel führt den Begriff der epistemischen Konkurrenz ein. Im Gegensatz zu „wissenschaftliche Kontroverse“ beschreibt er eine Situation, in der sich zwei Forschungsfelder gegenseitig als mit demselben Bereich von Phänomen befasst wahrnehmen, wobei ihre methodischen Ansätze und theoretischen Erklärungen jedoch so unterschiedlich sind, dass ein offener Konflikt über die Wahrheit oder Falschheit bestimmter Aussagen oder die Genauigkeit in der Anwendung einer Methode nicht stattfindet. Nichtsdestotrotz streben beide Parteien danach, die maßgebliche Erklärung der entsprechenden Phänomene anzubieten. Indem die erweiterte Gemeinschaft der (...) Forschenden oder die Öffentlichkeit einen Ansatz als maßgeblich anerkennt, handeln sie als eine dritte, gewissermaßen neutrale Partei, die einen Preis vergibt, um den die anderen Parteien konkurrieren. Der Artikel beschreibt das Verhältnis von Genetik und Entwicklungsbiologie um 1900 als epistemische Konkurrenz. Diese Forschungsfelder geben unterschiedliche Erklärungen für die Phänomene der organischen Reproduktion. Die Erklärungen unterscheiden sich bezüglich der Formbegriffe und entsprechend hinsichtlich der Begriffe der Vererbung von Aspekten der Form eines Organismus. Zudem basieren die Erklärungen der beiden Felder auf unterschiedlichen Arten kausalen Schließens, die in unterschiedliche experimentelle Ansätze eingebettet sind. Diese Unterschiede können als Instanzen eines allgemeineren Unterschieds zwischen der Tradition der Naturgeschichte, die sich mit Unterschieden zwischen Organismen auseinandersetzt, und der Tradition der Anatomie, die sich mit den Teilen der Organismen beschäftigt, angesehen werden. Dieses Bild der Genetik und Entwicklungsbiologie als Zweige unterschiedlicher fest verankerter Traditionen widerspricht dem Narrativ der Trennung des Begriffs der Vererbung von dem der Entwicklung im Zuge einer Trennung der Disziplinen der Genetik und der Embryologie, das in der Historiographie der Biologie nach wie vor weit verbreitet ist. (shrink)

This essay explores how academics know when they are looking at something called “race.” Given that the term has an uneven history, there is some disagreement about when the concept fully emerged, and social scientists often now argue that race is implicitly at issue in public discourses, even if it does not appear overtly. I argue that there are significant continuities that allow us to recognize when race is at work; these are linked to “nature” and to colonial histories and (...) categories. This is not a static definition, because nature and colonially derived categories themselves change over time and take on new forms. (shrink)

Images are at the heart of strategies of persuasion. They render certain aspects visible and leave others unrepresented; and they may shape processes of scientific reasoning and imagination. By tracing diagrammatic images in the anthropological sciences throughout the 20thcentury, the contributions to this special issue highlight some dominant pictorial traditions for rendering human evolution and diversity visible. This article aims to provide an overview of and an introduction to the special issue ‘Visibility Matters’.

Der Artikel führt den Begriff der epistemischen Konkurrenz ein. Im Gegensatz zu „wissenschaftliche Kontroverse“ beschreibt er eine Situation, in der sich zwei Forschungsfelder gegenseitig als mit demselben Bereich von Phänomen befasst wahrnehmen, wobei ihre methodischen Ansätze und theoretischen Erklärungen jedoch so unterschiedlich sind, dass ein offener Konflikt über die Wahrheit oder Falschheit bestimmter Aussagen oder die Genauigkeit in der Anwendung einer Methode nicht stattfindet. Nichtsdestotrotz streben beide Parteien danach, die maßgebliche Erklärung der entsprechenden Phänomene anzubieten. Indem die erweiterte Gemeinschaft der (...) Forschenden oder die Öffentlichkeit einen Ansatz als maßgeblich anerkennt, handeln sie als eine dritte, gewissermaßen neutrale Partei, die einen Preis vergibt, um den die anderen Parteien konkurrieren. Der Artikel beschreibt das Verhältnis von Genetik und Entwicklungsbiologie um 1900 als epistemische Konkurrenz. Diese Forschungsfelder geben unterschiedliche Erklärungen für die Phänomene der organischen Reproduktion. Die Erklärungen unterscheiden sich bezüglich der Formbegriffe und entsprechend hinsichtlich der Begriffe der Vererbung von Aspekten der Form eines Organismus. Zudem basieren die Erklärungen der beiden Felder auf unterschiedlichen Arten kausalen Schließens, die in unterschiedliche experimentelle Ansätze eingebettet sind. Diese Unterschiede können als Instanzen eines allgemeineren Unterschieds zwischen der Tradition der Naturgeschichte, die sich mit Unterschieden zwischen Organismen auseinandersetzt, und der Tradition der Anatomie, die sich mit den Teilen der Organismen beschäftigt, angesehen werden. Dieses Bild der Genetik und Entwicklungsbiologie als Zweige unterschiedlicher fest verankerter Traditionen widerspricht dem Narrativ der Trennung des Begriffs der Vererbung von dem der Entwicklung im Zuge einer Trennung der Disziplinen der Genetik und der Embryologie, das in der Historiographie der Biologie nach wie vor weit verbreitet ist. (shrink)

ArgumentSince the 1970s, Danish population registries were increasingly used for research purposes, in particular in the health sciences. Linked with a large number of disease registries, these data infrastructures became laboratories for the development of both information technology and epidemiological studies. Denmark's system of population registries had been centralized in 1924 and was further automated in the 1960s, with individual identification numbers (CPR-numbers) introduced in 1968. The ubiquitous presence of CPR-numbers in administrative routines and everyday lives created a continually growing (...) data archive of the entire population. The resulting national-level database made possible unprecedented record linkage, a feature epidemiologists and biomedical scientists used as a resource for population health research. The specific assemblages that emerged with their practices of data mining were constitutive of registry-based epidemiology as a style of thought and of a distinct relationship between science, citizens, and the state that emerged as “Scandinavian.”. (shrink)