Degeneracy is a poorly understood process, essential to natural selection. In the 18th and 19th centuries, the concept of degeneracy was commandeered by the colonial imagination. A rigid understanding of species, race, and culture grew to dominate the normative thinking that persisted well into the burgeoning new industrial age. A 20th-century reconfiguration of the concept by George Gamow highlighted a form of intraorganismic variation that is still underexplored. Degeneracy exists in a population of variants where structurally different components perform a (...) similar, but not necessarily identical, function with respect to context. The presence of degeneracy increases a system’s complexity and robustness against perturbations. The loss of a genetic component in biological systems, for example, can be compensated by redundant elements , or by degenerate elements . A historical survey of the use of the term “degeneracy” reveals how and why the processes it once designated, and the mechanisms it now represents, have largely escaped the purview of contemporary science. Despite confusion and general oversight, degeneracy has been characterized by select researchers at the molecular, genetic, and neuronal levels. The concept is a potent analytical tool to understand selection, variation, and transmission. (shrink)

Wir leben in einem Zeitalter der Angst, im Phobozän, wie Jens Soentgen sagt, der die global grassierende Angst der Tiere vor den Menschen zu erfassen sucht. Von daher wird die Traditionslinie der europäischen Philosophie untersucht, die das Verhältnis von Mensch und Tier bestimmt, indem sie es zugleich zerstört. Charakteristisch ist dabei die Heraushebung des Menschen aus der Gemeinsamkeit mit den Lebewesen; der Mensch hat eine Sonder- und Höherstellung im Kreis des Seienden inne. Das ist sein Speziesismus, der sich schon in (...) antiker Tradition, aber auch bei Herder und später bei Husserl, Heidegger und Derrida in unterschiedlicher Vehemenz zeigt. Dagegen werden die Tier-Mensch-Reflexionen von Montaigne als singuläre Leistung der Kritik der anthropologischen Sonderstellung, aber auch als ironische Umkehrungen der habituellen Bewertung der Mensch-Tier-Relationen dargestellt. Donna Haraway, die gern den Herzschlag der Erneuerung in einer unheilen Welt darstellt, wird dagegen mit ihrer Theorie des Chthuluzän und ihren Versuchen einer neuen companionship, einer kulturellen Sympoiesis zwischen Menschen und Tieren als eine späte Nachfolgerin der Romantik charakterisiert. Das mag als Symptom der Schuld und der Wiedergutmachung hingehen, eine Lösung der abgründigen Störungen im Tier-Mensch-Verhältnis liegt darin ebenso wenig wie die Aussicht auf eine neue Anthropologie. (shrink)