Abstract
Dieser Aufsatz ist der begrifflichen Fassung und Begründung von Konsumentenverantwortung im globalen Zeitalter gewidmet. Dabei wird die Frage nach der globalen Verantwortung von Konsumenten affirmativ beantwortet: Konsumenten haben eine Verantwortung von prinzipiell globaler Reichweite, die jedoch nicht zu eng konzipiert werden darf. Hierzu werden zunächst der empirische Hintergrund und Kernaspekte der allgemeinen Theorie globaler Verantwortung dargelegt. Darauf aufbauend wird zunächst ein enges Verständnis von globaler Konsumentenverantwortung entwickelt, demzufolge diese innerhalb von interpersonalen Beziehungen mittels verschiedener Initiativen des ethischen Welthandels einzulösen sei. Dem wird in einem letzten Schritt ein weites Verständnis von Konsumentenverantwortung gegenübergestellt, das zwar die Teilnahme an solchen Initiativen einschließt, aber nicht durch sie erschöpft wird. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Annahme, dass globale Verantwortung wesentlich als strukturelle Verantwortung zu verstehen ist.