Abstract
Dieser Text will versuchen, Philosophie und psychologische Motivationsforschung wieder
miteinander ins Gespräch zu bringen. Innerhalb der Philosophie herrscht bis heute oft eine
sehr vereinfachte Auffassung der Motivation vor. Vor allem die Humesche Konzeption
dominiert (vgl. Smith 2010), nach der Motivation als Zusammenhang von intrinsischen
Wünschen und Zweck-Mittel-Überzeugungen verstanden wird. Ein motivierter Mensch hat
also das Bedürfnis, das die Welt auf eine bestimmte Art verändert werde und sein Handeln
genau in dieser Veränderung resultieren kann. Das ist eine sehr verkürzte Auffassung, wenn
man sich den Stand der psychologischen Motivationstheorien vor Augen führt. Die
psychologischen Theorien ihrerseits tun sich naturgemäß schwer, wenn der Bereich des
empirisch Messbaren verlassen wird und begriffliche Fragen wie die des Freiheitsproblems
oder normative Fragen der Ethik herangezogen werden. Das interdisziplinäre Gespräch kann
hier weiterhelfen.