Aus der Not eine Tugend machen? Ethische, juristische und praktische Implikationen funktionaler Psychopathen in Wirtschaft und Gesellschaft

In S. Et al Burger (ed.), Führungsverantwortung und Führungsversagen. Augsburg/München: Rainer Hampp Verlag. pp. 45-68 (2020)
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Abstract

Das Themengebiet der Psychopathie hat in den letzten Jahrzehnten vor allem durch Filme, die sich mit (vermeintlich) psychopathischen Charakteren beschäfti- gen, ein breites gesellschaftliches Interesse erfahren (vgl. Swart 2016). Holly- woods Blockbuster zeigen hier Beispiele hochintelligenter (z. B. Hanibal Lector in „Das Schweigen der Lämmer“) oder sexuell devianter (z. B. Patrick Bateman in „American Psycho“) Serienkiller, welche aus klinischer Sicht tatsächlich hoch psy- chopathische Tendenzen aufweisen. Demgegenüber werden psychisch andersartig beeinträchtigte Filmcharaktere, wie z. B. Norman Bates („Psycho“) oder Travis Bickel („Taxi Driver“) wohl aufgrund ihrer schreckenseinflößenden Wirkung im allgemeinen Sprachgebrauch oft als Psychopathen bezeichnet, obwohl ihre Symptome aus forensisch-psychiatrischer Sicht eher schizoiden Wahnvorstellungen ähneln und keine Anzeichen einer klas- sischen Psychopathie darstellen (vgl. Leistedt / Linkowski 2014). Auch Medienbe- richte über tatsächlich existierende, brutale (z.B. Serienkiller Ted Bundy) oder dreiste (z.B. Anlagebetrüger Bernard Madoff) Figuren der Zeitgeschichte haben die konzeptionelle Unübersichtlichkeit des in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Bildes der Psychopathie befeuert. Und sogar in medizinischen bzw. psychiatri- schen Kreisen scheint eine uneinheitliche Sichtweise die Konfusion um das Stö- rungsbild Psychopathie weiter anzufachen (vgl. Berg et al. 2013).

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