Vernetzt oder verheddert. Mensch und Technik

In Silke Lechner & Heide Stauff (eds.), Deutscher Evangelischer Kirchentag 2013. Gütersloher Verlagshaus. pp. 660-668 (2014)
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Abstract

Unter den 12 Jüngern Jesu waren vier Fischer, und als Jesus sie zum ersten Mal sah, waren sie dabei, ihre Netze zu pflegen, zu waschen und zu flicken. Mit seinem Satz, sie sollten ihm folgen, denn er wolle sie zu Menschenfischern machen, verbindet Jesus die bisherige Tätigkeit der Fischer mit ihrem zukünftigen Leben als Jünger und Apostel, als Kern der jungen Christengemeinde. Das Netz der Fischer ist dabei weniger ein Gleichnis für ein Werkzeug, mit dem man Fische überlisten kann um sie zu fangen und zu verspeisen, das Netz hält etwas zusammen, wenn es denn gepflegt und an schwachen Stellen immer wieder geflickt wird. Das Netz ist etwas, das unter der Benutzung verschleißt, und es muss, in Stunden der Ruhe, gepflegt werden. Wenn wir heute vom Vernetzt- Sein sprechen und sagen, dass wir unser Netzwerk pflegen müssen, wenn wir uns fragen, ob wir vernetzt sind oder uns verheddert haben, dann meinen wir etwas ganz anderes, als das, was mit dem Fischernetz im Evangelium angesprochen ist. Ich möchte diesen Unterschied deutlich machen und zeigen, dass das Vernetzt-Sein wie es uns heute im Internet, aber auch außerhalb der so genannten Sozialen Medien oder sozialen Netzwerke, begegnet, eben keine notwendige Lebensbedingung des Menschen ist, dass wir nicht etwa schon immer das Streben nach Vernetzung in uns getragen haben, jedenfalls nicht in der Form, wie wir es heute im Internet betreiben.

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