Abstract
Aristoteles unterscheidet zwischen zwei Arten, das Wort „dynaton" zu gebrauchen. Die erste dieser beiden Verwendungsweisen dient zur Zuschreibung von Vermögen (dynaton kata dynamin), die zweite entspricht unserer Verwendung des logisch-alethischen Modaloperators „Es ist möglich, dass" (dynaton ou kata dynamin). Ich argumentiere dafür, dass wichtige Unterschiede zwischen Vermögensprädikationen und Modalaussagen bestehen. Ich nenne mehrere Gründe dafür, dass Vermögensprädikationen keine Modalaussagen sind, zeige aber auch, dass Vermögensprädikationen zwei modale Elemente haben: Sie implizieren erstens nichttriviale Modalaussagen, weil es keine Vermögen für Unmögliches gibt. Und sie implizieren zweitens nichttriviale Aussagen über kontrafaktische Situationen, weil sie Aussagen über kausale Rollen sind.