Abstract
Abstract
In diesem Text geht es zunächst um eine Zurückweisung eines indologischen Interpretationsmusters, nach dem in Nagarjunas Philosophie den Dingen eine fehlende Existenz zugeschrieben wird. Das halte ich für einen Versuch, den Buddhismus auf die Stufe eines Aberglaubens herabzustufen. Weiterhin geht es um das zwischen den Dingen Liegende und um den Begriff der Abhängigkeit und um zahlreiche ganz ähnliche Begriffe, die der Philosoph A. N. Whitehead verwendet, um ein Prinzip zum Ausdruck zu bringen, das von ihm auch als die Verflochtenheit der Dinge bezeichnet wird. Ein viel früherer Hinweis auf das zwischen den Dingen Liegende stammt von dem indischen Philosophen Nagarjuna. Bei beiden Philosophen gibt es Dutzende von Begriffen und Bildern, die sich vom Denken an ein Objekt lösen, um sich mehr auf das zu konzentrieren, was zwischen den Dingen passiert, auf Zwischenräume und Zwischenzustände. Mein eigenes Beispiel dafür ist ein Vogelschwarm, der weder verklumpt noch auseinanderfällt. Solch ein Zwischenzustand lässt sich nicht auf einen einzigen Begriff festnageln, der die Vielfalt der Beziehungen zum Ausdruck bringen könnte.