Abstract
Nicht Stabilität, sondern Instabilität sei der Grundcharakter der Natur, so hören wir von Jan Schmidt als Auftakt zu seinem Buch „Das Andere der Natur“ (Hirzel-Verlag, 2015). „Das Eine der Natur“, welches reduktionistisch zu erfassen ist, soll durch ein „Anderes“ ergänzt werden. Von dieser anderen Seite her zeigt sich „Natur ... auch (als) instabil, komplex, chaotisch, zufällig, emergent...“, und aus dieser Sicht des Naturgeschehens heraus will der Autor eine Philosophie der Instabilität entwerfen. Der gelernte Physiker und Philosoph lehrt an der Hochschule Darmstadt (hda) Wissenschafts- und Technikphilosophie. Sein Buch beleuchtet das Thema „Instabilitäten“ aus vielen Blickwinkeln. Was sind Instabilitäten, was Selbstorganisation, was ist Zeit, was Zufall, was Kausalität? Diese Erkenntnisse bezieht der Autor dann auf den Kosmos, auf die Evolution bis hin zum menschlichen Gehirn und seinen Leistungen. Mit dieser Rezension gehe ich ausführlich auf dieses lesenswerte Buch ein.