Ich sehe was, was Du nicht siehst. Moritz Schlick, die Erkenntnis und ihr Fundament

In Fynn Ole Engler & Mathias Iven (eds.), Moritz Schlick: Leben, Werk und Wirkung. Schlickiana, Band 1. pp. 247-276 (2008)
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Abstract

Moritz Schlicks Plädoyer für ein empirisches Fundament unserer Erkenntnis enthält weder reduktionistische noch phänomenalistische Extrempositionen. Seine Beispiele für Fundamentalsätze haben allesamt die Form: Hier jetzt so und so; aber nicht alle diese Sätze sind Fundamentalsätze. Was muss man für die letzten drei Wörter dieses Schemas einsetzen, um wirklich beim Fundament anzukommen? Ich schlage vor, die Frage durch Rückgriff auf das interpretationstheoretische Prinzip des Wohlwollens zu beantworten. Demzufolge sind diejenigen Sätze (der Form Hier jetzt so und so) Fundamentalsätze, über die kein inhaltlicher Streit aufkommen kann; wer bei solchen Sätzen – unter denselben Umständen – zu einem anderen Urteil kommt als wir, der bezeugt dadurch keine Meinungsverschiedenheit in der Sache, sondern nur einen anderen Gebrauch sprachlicher Ausdrücke. Bei welchen Ausdrücken funktioniert dieses Kriterium besonders gut? Einerseits bei Ausdrücken, die mit Gesichtsfeldern zu tun haben; noch besser bei Ausdrücken aus dem eindeutig phänomenalistischen Bereich unserer Sprache.

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Olaf L. Müller
Humboldt University, Berlin
Olaf L. Müller
Humboldt-University, Berlin

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