Würzburg: Königshausen & Neumann (
2008)
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Abstract
Ausgangspunkt ist die Frage, was Masse ist, wodurch sie insbesondere befähigt
ist, Dauer zu konstituieren und deshalb - im Sinn des kinematischen Relativitätsprinzips - ebenso als bewegt wie als ruhend betrachtet werden kann. In
einem Gedankenexperiment wird diese Frage, in Umkehrung der Perspektive,
hier nicht von der Masse selbst, sondern von einer stehenden Lichtwelle her angegangen. In diesem Modell lassen sich masse-analoge Strukturen rekonstruieren,
die in relativer Bewegung sein können. Die (empirisch bekannte) Unabhängigkeit
der Lichtgeschwindigkeit vom Bezugssystem ist dabei nicht vorausgesetzt. Doch
kann gezeigt werden, dass die Lichtgeschwindigkeit Grenzgeschwindigkeit solcher relativer Bewegungen ist, dass dies für alle durch masse-analoge Strukturen
konstituierte, relativ zueinander gleichförmig bewegten Bezugssysteme gilt und
dass die Lichtgeschwindigkeit selbst in allen diesen Systemen gleich ist. Die
Absolutheit der Lichtgeschwindigkeit und die Relativität der Massebewegungen
erweisen sich so als zwar differente, aber intrinsisch zusammengehörende
Momente des kinematischen Relativitätsprinzips: ein Beitrag zu einer Philosophie
der Relativitätstheorie. - Die mathematischen Zusammenhänge werden im
Anhang ausführlicher dargelegt.