Ethik ohne Letztbegründung? Zu den nicht-fundamentalistischen Ansätzen von Alasdair MacIntyre und Jeffrey Stout

Wuerzburg: Koenigshausen & Neumann (2010)
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Abstract

Dieses Buch stellt mit Alasdair MacIntyres After virtue und Jeffrey Stouts Ethics after Babel zwei grundlegende Werke der anglo-amerikanischen Moralphilosophie vor. Beide Autoren behaupten, dass wir moralische Konflikte nicht lösen können, weil unsere liberale Gesellschaft von einem Ethikmodell ausgeht, das auf falschen erkenntnistheoretischen Voraussetzungen fußt. Der Fehler eines liberalen Ethikansatzes liegt ihrer Ansicht nach darin, dass er versucht, diese Konflikte durch eine Letztbegründung ethischer Prinzipien zu lösen. Im Gegensatz zu einem solchen „fundamentalistischen“ Modell der Ethikbegründung argumen-tieren Stout und MacIntyre, dass die Rechtfertigung von Normen vom jeweiligen sozialen und kul-turellen Kontext abhängig ist. Sie weisen nach, dass dies aber nicht zu einem umfassenden Rela-tivismus führen muss. Während MacIntyre davon ausgeht, dass eine derartige „nicht-fundamentalistische“ Ethikbegründung einen gleichzeitigen Bruch mit dem Liberalismus erfordert, zeigt Stout hingegen, dass eine kontextualistische Neubegründung der Moral gelingen kann, wenn man den Liberalismus selbst als moralische Tradition reinterpretiert. Nach einer Kritik an den „nicht-fundamentalistischen“ Ansätzen MacIntyres und Stouts wird am Ende des Buches dargestellt, dass sich ihre Schwächen durch eine Kombination korrigieren las-sen.

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