Abstract
Wenn man heute Instagram öffnet, begegnen vielfältige Beiträge zu
Gendervielfalt, sexueller Aufklärung, Umweltengagement und Körperoptimierung.
Auf Instagram gibt es Queerness ebenso wie neue
Lebensformen, ein neues Verhältnis zur Umwelt, veränderte Selbstverständnisse,
eine breite Varianz von Formen der Selbstdarstellung
und Körperinszenierung.
Die hier gezeigten veränderten Lebenswirklichkeiten und Selbstverständnisse
der Menschen legen nahe, dass diese neuen Entwicklungen
in eine zeitgenössische Anthropologie, die sich mit dem
menschlichen Selbstverständnis wissenschaftlich auseinandersetzt,
aufgenommen werden müssen.
Der Aufsatz nimmt die Social-Media-Plattform Instagram als
Anlass, um Perspektiven für eine zeitgenössische Anthropologie
aufzuzeigen. Dazu wird untersucht, durch welche Perspektiven die
Anthropologie ergänzt werden muss und wie die theoretischen Ansätze
des Neuen Materialismus dafür fruchtbar gemacht werden
können.
Im ersten Schritt wird in die Themen auf Instagram sowie den
Zusammenhang von Instagram und Anthropologie eingeführt (2).
Davon ausgehend werden drei Themen für eine zeitgemäße Anthropologieuntersucht:
Technik (Technikanthropologie), Körper und
Körperoptimierung sowie Umwelt und die Beziehungen zu nichtmenschlichen
Entitäten (3). Anschließend werden der Neue
Materialismus (4) vorgestellt und dazu die Ansätze von Donna
Haraway und Karen Barad skizziert, sodass daraus Schlüsse für
eine zeitgemäße Anthropologie gezogen werden können (5). Dies
mündet in einen Ausblick auf die weitere anthropologische Forschung
(6).