Für ein Theater der Doppelsinnigkeit: Simone de Beauvoirs Entwurf einer existentialistischen Ethik in Die unnützen Mäuler

Abstract

Für Simone de Beauvoir ist der Existentialismus die einzige Philosophie, die der Aufgabe gewachsen ist, eine ethische Verhaltensweise, die sich auch unmittelbar in die Praxis umsetzen lässt, zu entwerfen. Die Werke, in denen Beauvoir eine existentialistische Ethik formuliert und deren Umsetzbarkeit veranschaulicht, sind allen voran ihr Essay Für eine Moral der Doppelsinnigkeit und ihr Theaterstück Die unnützen Mäuler. Mit der dramaturgischen Darstellung einer Grenzsituation ist es der Philosophin und Schriftstellerin gelungen, eine Synthese von Werten umrisshaft zu erläutern, aus denen sich praktische Handlungshinweise, ohne die Notwendigkeit eines universellen Wertesystems vorzusehen, ableiten lassen. Einer kurzen Einführung, die auf die Umstände bzw. auf die historischen Hintergründe, die Simone de Beauvoir Beauvoir dazu bewogen haben, als engagierte Intellektuelle dezidiert zu sozialen und politischen Fragen Stellung zu beziehen, wird eine prägnante Analyse von Beauvoirs Ethikentwurf folgen. Da vorliegender Beitrag für die Aktualität von Beauvoirs Die unnützen Mäuler plädiert, werden parallele Verhaltensmuster der Vergangenheit und der Gegenwart ans Licht geführt werden, um praktische Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es heute gelingen kann, sich für eine ethisch vertretbare Lebensweise zu entscheiden. Wohlgemerkt handelt es sich dabei – ganz in Beauvoirs Sinne – um einen Versuch bzw. um einen Entwurf.

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Esther Redolfi Widmann
University of Innsbruck

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2014-09-30

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