Abstract
Dieser Artikel enthält eine kritische Diskussion der von Peter Stemmer in seinem Buch "Normativität. Eine ontologische Untersuchung" vorgelegten Analyse von Normativität. Zentraler Kritikpunkt ist der Umstand, dass der für Stemmers Analyse zentrale Begriff des Wollens unanalysiert bleibt, sich dieses jedoch, so das hier vorgestellte Argument, entweder in einer Weise analysieren lassen wird, die, als Tendenz gedeutet, weniger zu leisten vermag als Stemmer für seine Analyse benötigt, oder, als intentionaler Zustand gedeutet, selbst bereits Normativität voraussetzt und somit für Stemmers reduktive Analyse von Normativität nicht geeignet ist. Gegen Ende des Aufsatzes wird eine pragmatistische Fundierung von Normativität angedeutet und verschiedene Ressourcen aufgezeigt, deren sich Stemmer bedienen könnte, um seine Position gegen die vorgebrachten Einwände zu verteidigen.