Paderborn, Germany: mentis Verlag (
2002)
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Abstract
In der neueren Sprachphilosophie ist wiederholt der soziale Charakter des Redens betont worden. Das Buch versucht, diese These auf der Grundlage einer genauen Untersuchung der Abfolge einzelner sprachlicher Handlungen zu verteidigen. Die orthodoxe Sprechakttheorie hat sich bislang weitgehend auf die Gelingensbedingungen einzelner sprachlicher Vollzüge konzentriert. Isolierte Redehandlungen stellen allerdings in der kommunikativen Praxis einen Ausnahmefall dar: Ein kompetenter Sprecher muss nicht nur die vom sprachlichen Kontext unabhängigen Korrektheitsstandards kennen; vielmehr muss er auch in der Lage sein, die eigenen Sprechakte im Rahmen eines Textes kohärent miteinander zu verknüpfen und auf Redehandlungen anderer so zu reagieren, dass ein genuiner Diskurs zwischen den Parteien entsteht – im Gegensatz zu einer bloßen Aneinanderreihung “für sich” korrekter Äußerungen. Das Buch verfolgt das Ziel, das für die Struktur derartiger Rede(handlungs)sequenzen einschlägige Reglement in seinen wesentlichen Aspekten zu rekonstruieren und insbesondere die für ein solches Projekt relevanten sprachphilosophischen Grundfragen zu klären.