Hegels 'Idee' als transzendentale Basis der Naturphilosophie

In Wolfgang Neuser & Pirmin Stekeler-Weithofer (eds.), Die Idee der Natur. Analyse, Ästhetik und Psychologie in Hegels Naturphilosophie. Königshausen & Neumann. pp. 43–55 (2022)
  Copy   BIBTEX

Abstract

Transzendental wird hier, abweichend von Kant, im Sinn transzendentaler Argumente verstanden. Im Kontext der Letztbegründungsdiskussion sind diese dadurch definiert, dass ihre Verneinung zu einem pragmatischen Widerspruch führt. Nun ist Hegels Philosophie auf die ‚logische Idee‘ gegründet, also auf die in Hegels Verständnis fundamentale dialektische Logik. Sein philosophischer Systementwurf hat dadurch, wie gezeigt wird, transzendentalen Charakter und schließt dementsprechend auch eine transzendentale Naturphilosophie ein. Gezeigt wird weiter, dass Grundbe- stimmungen der Natur, die üblicherweise einfach vorausgesetzt werden, in diesem Rahmen grundsätzlich erklärt werden können: die Existenz der Natur und ihr (räumlich-zeitliches) Auseinandersein, ferner die Erkenn- barkeit der Natur, ihre Gesetzmäßigkeit, Kontingenz und immanente Idea- lisierungstendenz. Dass sich so auch konkrete Naturphänomene erschließen, wird an zwei Exempeln verdeutlicht: in der Begründung dimensionaler Raumstrukturen und in der Begründung des Relativitätsprinzips der Bewe- gung – letzteres mit der Pointe (im Sinn einer Philosophie der (speziellen) Relativitätstheorie), dass die Relativität der Körperbewegung und die Absolutheit der Lichtbewegung so als logisch zusammengehörende Momente kinematischer Relativität verstehbar werden.

Author's Profile

Dieter Wandschneider
Rwth Aachen University, Germany

Analytics

Added to PP
2023-11-17

Downloads
112 (#85,827)

6 months
112 (#35,826)

Historical graph of downloads since first upload
This graph includes both downloads from PhilArchive and clicks on external links on PhilPapers.
How can I increase my downloads?