Abstract
Der Artikel beschreibt, welches Angebot über einen moralpragmatischen Ansatz in der Technikfolgenabschätzung (TA) konkret gemacht werden kann. Ethisch argumentierende TA, so die These, lässt sich mit John Dewey als eine Kartografie situativer Wertungskonflikte begreifen. Die entstehenden „moralischen Landkarten“ zu konkreten technischen Entscheidungssituationen zielen darauf ab, den Bedarf an wissenschaftsgestützter, möglichst neutraler Beratung für den öffentlich-politischen Prozess zu ermitteln. Pragmatisch kann „Neutralität“ allerdings nicht als normative Abstinenz verstanden werden. Vielmehr soll der Ausgang von einer Rekonstruktion der normativen Konflikte genommen werden, wobei die Wertvorstellungen, die in den Entscheidungssituationen technischen Handelns jeweils relevant sind, bewusst aus unterschiedlichen Perspektiven erschlossen werden.