Abstract
Der Essay „Das Phänomen der Diskursvermeidung“ untersucht die stagnierende Diskurskultur in modernen Gesellschaften. Zwei zentrale Thesen werden vorgestellt: Erstens die Idee des „moralischen Kapitals“, bei der Individuen Debatten meiden, um ihren sozialen Status zu wahren, und zweitens die „lähmende Unsicherheit“, bei der offene Diskussionen aus Angst vor gesellschaftlichen Rückschritten vermieden werden. Es wird argumentiert, dass diese Tendenzen den gesellschaftlichen Fortschritt behindern, indem sie kontroverse Themen tabuisieren und den Dialog erschweren, was letztlich zu einer Vertiefung sozialer Gräben führt.
The essay "The Phenomenon of Discourse Avoidance" examines the stagnating discourse culture in modern societies. Two central theses are presented: first, the idea of "moral capital," where individuals avoid debates to maintain their social status, and second, "paralyzing uncertainty," where open discussions are avoided out of fear of social setbacks. It is argued that these tendencies hinder societal progress by tabooing controversial topics and making dialogue difficult, ultimately leading to a deepening of social divides.