This article discusses the problem of understanding in Adorno’s critical theory. It is argued that another rationale for the contingency of understanding is provided by Adorno, one that justifies understanding critical theory as disclosing critique. For Adorno, what is responsible for the contingency of understanding is not the local limitation of our knowledge and vocabulary, but the presupposition of understanding itself. In this article, two readings of this contingency of understanding are distinguished: an epistemo-critical one and an ideology-critical one. Finally, (...) the case is made for adopting the epistemo-critical view of the contingency of understanding in preference to the ideology-critical view - not least because it contains a normative impulse which goes beyond contextualism. (shrink)

The article considers the relationships among three arguments that purport to establish the intrinsically contradictory or paradoxical nature of the modern project aiming at the equal consideration of all. The claim that the inevitable historical insertion of universal-egalitarian norms leads to always particular and untransparent interpretations of grammatically universal norms may be combined with the claim that the logic of determination of political communities tends to generate exclusions. The combination of these two claims lends specific force to the third argument (...) according to which equal consideration perpetually requires the non-egalitarian project of understanding (excluded) individuals on their own terms. Hence, taking off from a recent debate between Christoph Menke and Jürgen Habermas, I argue that the former is right to diagnose an aporetic self-reflection in egalitarian universalism, while agreeing with the latter about the indispensability of deliberative democratic frameworks for the defence of both egalitarian and non-egalitarian norms. (shrink)

The article considers the relationships among three arguments that purport to establish the intrinsically contradictory or paradoxical nature of the modern project aiming at the equal consideration of all. The claim that the inevitable historical insertion of universal-egalitarian norms leads to always particular and untransparent interpretations of grammatically universal norms may be combined with the claim that the logic of determination of political communities tends to generate exclusions. The combination of these two claims lends specific force to the third argument (...) according to which equal consideration perpetually requires the non-egalitarian project of understanding individuals on their own terms. Hence, taking off from a recent debate between Christoph Menke and Jürgen Habermas, I argue that the former is right to diagnose an aporetic self-reflection in egalitarian universalism, while agreeing with the latter about the indispensability of deliberative democratic frameworks for the defence of both egalitarian and non-egalitarian norms. Key Words: Theodor Adorno • deliberative democracy • Jacques Derrida • egalitarianism • equality • Jürgen Habermas • Christoph Menke • singularity • universalism. (shrink)

In der gegenwärtigen Corona-Krise erscheinen die Entstehung der Krise – die Verbreitung der Krankheit Covid-19 zur Pandemie – und die Bewältigung der Krise – die rechtlichen Einschränkungen und Maßnahmen – scharf getrennt. Die Entstehung der Krise geht auf ein Stück Natur zurück, auf ein für Menschen bedrohliches Virus. Die Bewältigung der Krise geht mit staatlichem und gesellschaftlichem Handeln einher, das in zahlreichen Ländern im Rahmen rechtlicher Ausnahmezustände erfolgte. Den markanten Trennungspunkt zwischen Entstehung und Bewältigung der Krise bildet die Ausrufung der (...) Ausnahmemaßnahmen, durch die in das Pandemiegeschehen interveniert wurde. Diese Einteilung kann den Eindruck erwecken, die mit Natur verbundene Entstehung der Krise sei eine Zeit, die gänzlich vor dem Handeln liegt: eben die Zeit des natürlichen Prozesses, die von der mit Handeln verbundenen Bewältigung der Krise abgekoppelt sei. Dieser Aufsatz zielt demgegenüber darauf, die Phasen der Entstehung und der Bewältigung der Corona- Krise in ihrer jeweiligen Ambivalenz hervortreten zu lassen. Das Ziel ist dabei ein doppeltes: Einerseits soll hervortreten, inwiefern die Phase der Entstehung der Krise nicht nur prä-aktiv und die Krise damit keine bloß natürlich gegebene, sondern auch eine gesellschaftlich gemachte ist. Andererseits soll deutlich werden, in welcher Weise die Phase der Bewältigung der Pandemie nicht allein krisenreaktiv, sondern auch krisenproduktiv ist. Einleitend werde ich die genannte Zeitlichkeit – Entstehung und Bewältigung – erläutern, die einem gängigen Krisenverständnis zugrunde liegt, das auch in der gegenwärtigen Pandemie wirksam ist. Darauf werde ich darlegen, inwiefern das Denken des Ausnahmezustands ein Denken ebendieser Zeitlichkeit und damit zweier Phasen der Krise ist, und zeigen, warum sich die gegenwärtige Krise gerade aufgrund ihrer Verbindung mit Natur in dieses Denken einfügt. Auf dieser Grundlage gehe ich dazu über, ein komplizierteres Verständnis der gegenwärtigen Krise zu gewinnen, indem ich darlege, wie in ihrer Entstehung natürliche Prozessualität und gesellschaftliches Handeln untrennbar zusammenwirken und an welchen Punkten ihrer Bewältigung die Krisenreaktion so in Krisenproduktion umschlägt, dass das gesellschaftliche bzw. staatliche Handeln wiederum auf Natur zurückwirkt. Durch diese Schritte soll deutlich werden, inwiefern sich in der gegenwärtigen Krise weder natürliche Prozesse und soziale Praxis noch Krisenreaktion und Krisenproduktion äußerlich gegenüberstehen, sondern intern verbunden sind. Das eingangs erläuterte Krisenverständnis erfährt dadurch eine Modifikation. (shrink)