Max Scheler: Wert als Urphänomen

In Person und Selbsttranszendenz. Ekstase und Epoché des Ego als Individuationsprozesse bei Schelling und Scheler. Würzburg: Königshausen & Neumann. pp. 137-141 (2012)
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Abstract

Was ist Wert? Des Öfteren hat man bei der Beantwortung dieser Frage den Wert als etwas einer Qualität oder einem Attribut Ähnliches konzipiert. Meines Erachtens muss die Antwort hingegen in der Verbindung des Wertes mit der Erfahrung gesucht werden. Der Wert ist nichts, was dem Phänomen von außen zugeschrieben würde, sondern etwas, was dem Phänomen die Möglichkeit gibt, sich zu offenbaren und sich zu konstituieren. In dieser Richtung behauptet Scheler, dass der Wert keine „Eigenschaft“ eines Dinges neben seinen anderen Eigenschaften sei. Der Wert gehört demnach einem Teilbereich der Erfahrung an, jedoch nicht als einfaches Phänomen, sondern vielmehr als Urphänomen. Daraus folgt, dass der Wert nicht – wie eine Wertqualität oder ein Attribut – auf die Gegebenheit eines Phänomens zurückgeführt werden kann, da er der Erscheinung des Phänomens selbst vorangeht. Als Urphänomen ist der Wert Element der Vorgegebenheit, nicht der faktischen Gegebenheit.

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Guido Cusinato
Università degli Studi di Verona

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