Kennt Kants Kritik der reinen Vernunft den menschlichen Körper?

In Antje Stache & Patrick Grüneberg (eds.), Fahrrad – Person– Organismus. Konstruktion menschlicher Körperlichkeit. Peter Lang. pp. 187--201 (2008)
  Copy   BIBTEX

Abstract

Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant hat seit ihrem Erscheinen die unterschiedlichsten Reaktionen hervorgerufen. Auch über die Grenzen der Philosophie hinaus bezieht man sich gerne auf Kant. In neuerer Zeit haben sich unter die Kantkritiker Stimmen gemischt, die in Kant einen vernunftorientierten Feind der menschlichen Körperlichkeit bzw. der damit zusammenhängenden menschlichen Geschichtlichkeit und Gesellschaftlichkeit vermuten. In einer vermeintlichen Hypostasierung der menschlichen Vernunft, die als Gegenpol zum (tierischen) Körper gesehen wird, verberge sich eine stark idealistische und körperverachtende Tendenz im aufklärerischen Denken Kants. Diese Denkbewegung übersieht allerdings die genuine Eigenheit des Kantischen Denkens. Es wird im folgenden daher meine Aufgabe sein, ganz grundlegend das transzendentale Theorieniveau der Kantischen Philosophie herauszustellen, um zu zeigen, daß von einer Verachtung des Körpers bei Kant nicht im entferntesten die Rede sein kann, da Kant den individuellen Körper in seinen sozialen und historischen Kontexten überhaupt nicht thematisieren will noch kann.

Author's Profile

Patrick Grüneberg
Kanazawa University

Analytics

Added to PP
2013-12-06

Downloads
755 (#28,292)

6 months
159 (#21,542)

Historical graph of downloads since first upload
This graph includes both downloads from PhilArchive and clicks on external links on PhilPapers.
How can I increase my downloads?