Abstract
Name der Zeitschrift: Deutsche Zeitschrift für Philosophie Jahrgang: 65 Heft: 6 Seiten: 1148-1162.
Der Essay „Nach den Nachrufen. Zum Gedenken an Karl-Otto Apel“ enthält neben (1) wirkungsgeschichtlichen Anmerkungen der „transzendentalpragmatischen“ Kommunikationsphilosophie und einigen persönlichen Rückblicken des Autors auf die Studienzeit bei und Zusammenarbeit mit dem 2017 verstorbenen Karl-Otto Apel (2) eine Rekonstruktion des transzendentalpragmatischen Begriffs der virtuell unbegrenzten Kommunikationsgemeinschaft. Dieser Begriff wird als eine spezifische interpersonelle Beziehungsfigur rekonstruiert, die Personen immer dann konstituieren, wenn und weil sie sich als Subjekte geltungsbeanspruchenden Redens und Denkens im Raum der Gründe situieren, aktuell oder im Modus des erstpersonalen Denkens virtuell. (3) Anhand von Apels Dissertation 1950 über Heidegger wird Apels Denkweg verfolgt, vom kulturell-semantischen Relativismus hin zum „Apriori der Kommunikationsgemeinschaft“ (1973) aller kommunikativ interaktionsfähigen Personen und den Grundlagen der Apelschen Diskursethik.