Abstract
Dieser Beitrag erörtert die „übersinnlichen Erkenntnisse“ von Rudolf Steiner zum Thema der
Beziehungen von Jesus zu den Essenern. Steiner beschäftigte sich in seinem Vortragszyklus
„Das fünfte Evangelium“ mit dieser Frage und präsentierte Erkenntnisse seiner Forschungen
aus der Akasha-Chronik. Um die Unabhängigkeit der Akasha-Forschungen von Steiner
herauszufiltern, stellt der Autor die Forschungen der Theosophin Blavatsky den Erkenntnissen
von Steiner gegenüber. Die Gegenüberstellung verfolgt das Ziel, die Grenzen und
Möglichkeiten der Akasha-Forschungen Steiners zu erkunden. Die Arbeit zeigt, dass das fünfte
Evangelium von Steiner einige Grundaussagen über die Beziehung von Jesus zu den Essenern
enthält, die man bereits bei Blavatsky in „Isis entschleiert“ findet. Dass Steiner die Forschungen
ganz unabhängig von bereits vorhandenen Ergebnissen (von Blavatsky) betrieben hat, ist daher
unwahrscheinlich. Steiner berichtet über persönliche Begegnungen von Jesus mit den Essenern,
die man nirgendwo sonst in dieser Detailliertheit in der Literatur finden kann, und daher hat er
einen zusätzlichen Beitrag zur esoterischen Forschung geliefert, der nicht übersehen werden
sollte. Eine These, die sich aus dieser Arbeit ergibt, ist, dass Steiner methodisch sowohl den
theosophischen Mediumismus als auch die meditative Schau der Akasha-Chronik, die er als
exakter empfand, in seine Forschungen einfließen ließ.