Der theosophische Einfluss auf Rudolf Steiners fünftes Evangelium

Abstract

Dieser Beitrag erörtert die „übersinnlichen Erkenntnisse“ von Rudolf Steiner zum Thema der Beziehungen von Jesus zu den Essenern. Steiner beschäftigte sich in seinem Vortragszyklus „Das fünfte Evangelium“ mit dieser Frage und präsentierte Erkenntnisse seiner Forschungen aus der Akasha-Chronik. Um die Unabhängigkeit der Akasha-Forschungen von Steiner herauszufiltern, stellt der Autor die Forschungen der Theosophin Blavatsky den Erkenntnissen von Steiner gegenüber. Die Gegenüberstellung verfolgt das Ziel, die Grenzen und Möglichkeiten der Akasha-Forschungen Steiners zu erkunden. Die Arbeit zeigt, dass das fünfte Evangelium von Steiner einige Grundaussagen über die Beziehung von Jesus zu den Essenern enthält, die man bereits bei Blavatsky in „Isis entschleiert“ findet. Dass Steiner die Forschungen ganz unabhängig von bereits vorhandenen Ergebnissen (von Blavatsky) betrieben hat, ist daher unwahrscheinlich. Steiner berichtet über persönliche Begegnungen von Jesus mit den Essenern, die man nirgendwo sonst in dieser Detailliertheit in der Literatur finden kann, und daher hat er einen zusätzlichen Beitrag zur esoterischen Forschung geliefert, der nicht übersehen werden sollte. Eine These, die sich aus dieser Arbeit ergibt, ist, dass Steiner methodisch sowohl den theosophischen Mediumismus als auch die meditative Schau der Akasha-Chronik, die er als exakter empfand, in seine Forschungen einfließen ließ.

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Gerhard Lechner
University of Vienna (PhD)

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2024-08-07

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