Abstract
Zunächst werden die Kernthesen von Habermas' Diskursethik vorgestellt, insbesondere der Universalisierungsgrundsatz U und das diskursethische Prinzip D. Eine ausführliche Analyse zeigt dann, daß Habermas' Argumentationen für diese Prinzipien in mehrfacher Hinsicht ungültig sind. Die Betrachtung früherer Varianten dieser Argumentationen und späterer Kommentare Habermas' macht zudem eine gewisse Wendung Habermas' weg von der Transzendentalpragmatik hin zum Intuitionismus und eine Abschwächung seines Begründungsanspruchs bis hin zu dessen Annullierung deutlich. Eine Kritik an vier Interpretationen von U selbst und an den beiden Hauptinterpretationen von D erweist diese Moralkriterien als in vielerlei Hinsicht unbrauchbar und als bloß formelhafte Vereinigung schwer zu vereinender Ideale