Abstract
Dieser Aufsatz untersucht das Verhältnis zwischen Föderalismus und individueller Freiheit. Es wird gezeigt, dass eine vollständige Analyse des Verhältnisses zwischen Föderalismus und individueller Freiheit zwei entgegengesetzte Effekte mitberücksichtigen muss. Auf der einen Seite verstärken föderalistische Strukturen die individuelle Freiheit indem sie die Auswahlmöglichkeiten der Bürger erweitern. Auf der anderen Seite führt jedoch ein föderalistisches System zur institutionellen Vielfalt, ein Faktum, das per se zu höheren Abwanderungskosten führt, die ein Bürger tragen muss, wenn er oder sie entscheidet, die Jurisdiktion zu wechseln. Dieser Effekt auf die individuelle Freiheit ist ein negativer, da jede Erhöhung der Abwanderungskosten die Minderung der individuellen Freiheit zur Konsequenz hat. Der optimale Grad der Vielfalt der Jurisdiktionen befindet sich dort, wo die beiden Effekte sich gegenseitig ausgleichen.