John Stuart Mills Argument für den Utilitarismus. Ein plausibler Weg zwischen Metaphysik und Nihilismus?

Geschichte der Ethik 6 (1):167-191 (2003)
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Abstract

Worin besteht Mills Argument für den Utilitarismus? Im psychologischen Teil des Arguments plädiert Mill für eine aggregierte Beschreibung unserer hedonistischen Werte ("Das allgemeine Glück ist ein Gut für die Gesamtheit aller Personen"). Von hier aus steuert er im normativen Teil des Arguments auf eine aggregierte Bewertung zu ("Das allgemeine Glück ist ein Gut"). Mills Übergang von Beschreibung zu Wertung beruht auf zwei versteckten Annahmen: Die erste sagt (gegen den Nihilisten), dass es Werte gibt; die zweite sagt (gegen Wert-Metaphysiker), dass die Antwort auf die Frage nach Werten nicht völlig unabhängig von dem sein kann, was wir alle de facto für wert erachten. Diese beiden Voraussetzungen scheinen keine inhaltlichen Aussagen zur Moral zu enthalten. Doch wer sie teilt, wird von Mills Argument überraschend weit in die Gefilde der Moral getrieben. Sein Argument ist besser, als die meisten Interpreten glauben.

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Olaf L. Müller
Humboldt University, Berlin

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