Über die Intoleranz in den Begriffen

In C. Asmuth, C. Roldán & A. Wagner (eds.), Harmonie, Toleranz, Kulturelle Vielfalt. Aufklärerische Grundideen von Leibniz bis zur Gegenwart. Königshausen & Neumann. pp. 225-239 (2016)
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Abstract

Der Begriff der Toleranz in der Moderne wurde erdacht mit dem Ziel, Gesellschaften zu organisieren, die sich im Umbruch befanden auf Grund des plötzlichen Eindringens von Glaubensunterschieden in die politische Raumordnung. Die Definition der Toleranz als Tugend, die auf der Nachgiebigkeit gegenüber dem Andersartigen basiert, ist ein Pseudobegriff. Die hermeneutische Veranlagung, die mit der Philosophie einhergeht, zeigt, dass die Toleranz keine schlichte moralische Tugend sein kann, sondern vielmehr eine der Beschaffenheiten der Möglichkeit rationaler Handlungen (die Arten des Seins und des Sagens fallen in der Vielfältigkeit ihrer Formen zusammen). Die Geschichte der Hermeneutik zeigt seit ihren Anfängen – die exegetische Arbeit war hierbei grundlegend – die Zwickmühlen der Existenzformen der Rationalität und lässt nur ein Denken an der Grenze zu, welche ihre Grundlage ist: Es gibt keine Tatsachen, sondern Interpretationen.

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2013-02-17

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