Das Ideal der philosophischen Postmoderne: Widerstand gegen die Okkupationen des Ideals in der Moderne

In Anton Hütter, Josef Perger & Theo Hug (eds.), Paradigmenvielfalt und Wissensintegration. Wien: Passagen-Verlag. pp. 87 - 98 (1992)
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Abstract

Die Philosophie der Postmoderne von Jean-Francois Lyotard kann weitgehend als metatheoretischer Diskurs über Ideale, Prinzipien, universale Begriffe und Totalitäten, namentlich über die verschiedenen Formen der „Übergänge" zwischen Ideal und Wirklichkeit gelesen werden. In diesem Punkt hat die philosophische Postmoderne, wenn man von den subtilen Überlegungen Kants absieht (die außerhalb der Philosophie eher wirkungslos blieben), die Moderne erschüttert oder zumindest die Einsicht in diesbezügliche Schwierigkeiten der Moderne forciert. Die Moderne ist das Zeitalter der mit Idealen, mit „großen Erzählungen", mit „Meta-Erzählungen" ideologisch abgesicherten wissenschaftlichen, politischen und ökonomischen Systeme. Die theoretischen Bemühungen der Moderne scheinen aber ohnmächtig, wenn ihre Ideale okkupiert werden, wenn sie mit politischer Realität verwechselt beziehungsweise als Legitimation für diese verwendet werden; wenn - wie Kant es aus- drückte - die Wirklichkeit einer Idee, die niemals "Gegenstand möglicher Erfahrung" sein kann, ,"erschlichen" wird; wenn ein zu schneller "Übergang" vom Sollen zum Sein, von der praktischen Vernunft zur theoretischen gefunden wird.

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