Keywords: W.V.Quine claimed that relativism is paradoxical and unacceptable; nevertheless, his own views concerning truth and the underdetermination of theories by data amount to an interesting and plausible form of relativism.

This dissertation explores the prospects of postdeflationary substantive theorizing about truth. Postdeflationary theories define the concept of truth or the property of being a true truthbearer in a way that respects the deflationary desiderata of clarity, purity, and permissiveness with truth-aptness, without a necessary commitment to the core negative thesis of the deflationary approach. Postdeflationary substantive theories further acknowledge the complexity and explanatory utility of truth in understanding and defining other concepts and phenomena. The motivation for pursuing this study arises (...) from the so-called contemporary crisis of truth, where a substantive understanding of truth is subjected to widespread skepticism, critique, and even cynicism both inside and outside of philosophy in formal and mundane discourse. To better understand this crisis, particular attention is directed towards the deflationary critique of substantive theories of truth, which is a prevalent point of discussion in contemporary literature on western analytic philosophy. By exploring the limits and philosophical sustainability of deflationary critique of substantive accounts of truth, valuable insight is gained about the contemporary crisis of truth and the potential for substantive theorizing about truth in general. This dissertation composes of an introduction and four original research publications that address two connected themes: exploration of the philosophical sustainability of deflationary critique of substantive theories of truth, and exploration of the prospects for development of the now popular substantive pluralist theories of truth. These themes constitute both negative and positive aspects in relation to analyzing the prospects of postdeflationary substantive theorizing about truth. The first part of this dissertation focuses on arguing against the widespread deflationary readings of W.V.O. Quine’s truth, who is widely interpreted as a prominent and influential deflationist in both the secondary literature on his philosophy and contemporary truth-theoretic debates more broadly conceived. The first essay demonstrates that Quine’s immanent conception of truth involves commitments that are incompatible with general and theory-specific framings of the deflationary thesis. The second essay demonstrates conflicts between Quine’s views and what has in recent literature been argued as strong and moderate variants of the deflationary thesis. In conclusion, these essays demonstrate that the widespread deflationary readings of Quine’s truth are mistaken, thus removing a prominent thinker from the deflationists ranks while simultaneously casting suspicion towards the philosophical sustainability of the deflationary approach in general. The second part of this dissertation explores the prospects of postdeflationary substantive theorizing about truth by analyzing the limits and prospects for development of the increasingly popular substantive pluralist theories. The third essay explores different ways in which semantic ambiguity poses trouble for current pluralist models. The fourth essay argues that to achieve the theoretical desiderata that pluralists ask from discourse domains, the latter ought to be individuated on ontological rather than topical grounds. In conclusion, these essays demonstrate that while current pluralist models involve shortcomings, they encompass potential for development and provide a viable prospect for sustainable postdeflationary substantive theorizing about truth. (shrink)

Dieses Grundlagenwerk soll die Fundamente der Erkenntnistheorie und philosophischen Ethik vollständig neu herleiten, sowie den aktuellen Forschungsstand auf einen wahren Kern herunterbrechen und kritisch zusammenfassen. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwiefern Erkenntnis der Wirklichkeit möglich ist, sowie die Suche nach elementaren, rationalen Rechtfertigungen, auf denen jegliche Erkenntnis aufbaut. Über fünfzehn Jahre hinweg habe ich dazu das Rechtfertigungsproblem ergründet, sowie herkömmliche Theorien und Argumentationen umfassend analysiert. Mit diesem Grundlagenwerk will ich einen voraussetzungsfreien, vollständig hergeleiteten Erkenntnisstand schaffen und ihn auf ein (...) sicheres Fundament stellen. Mein Ziel ist es, eine moderne Erkenntnistheorie aufzustellen, die eine vollständige Rechtfertigung auf allen Ebenen liefern kann. ––––––––––––––– Programm (mit fachlichen Begrifflichkeiten): Der erkenntnistheoretische Teil untersucht die ontologischen und epistemischen Fragen des Realismus von Wirklichkeit und Bewusstsein. Die physikalische Wirklichkeit scheint sich fundamental und damit auch ontologisch von (phänomenalen) Bewusstsein zu unterscheiden, und dieses zu determinieren (psychophysische Supervenienz; Epiphänomenalismus). Es wird untersucht, ob sich die Realismus-Hypothese der Wirklichkeit aus selbstevidenten Basisüberzeugungen einer Fundierungstheorie (unseren momentanen Bewusstseinsinhalten) und fundamentalen Schlussmethoden rational begründen lässt (instrumentalistische Rechtfertigung). Die Existenz und Erkennbarkeit der Wirklichkeit könnte dabei logisch aus einem intuitiven, direkten Realismus übertragen werden (realistische Rechtfertigung). Unsere fundamentalen Schlussmethoden, um von Gegebenen auf Unbekanntes zu schließen, lassen sich als bestimmte Arten von Induktion und Abduktion identifizieren, deren herkömmliche Begründungsversuche untersucht werden. So werden unsere induktiven, abduktiven, rationalen und logischen Grundlagen für Erkenntnisse, Annahmen und Theorien untersucht. Da Überzeugungen über Basisüberzeugungen hinaus immer unsicher sind, muss ihre Rechtfertigung nach dem Regressproblem in fundamentalen Schlüssen bzw. Rechtfertigungen enden, die schlicht gegeben sind, und nicht weiter gerechtfertigt werden können. Es zeigt sich, dass diese Schlüsse (bzw. Rechtfertigungen von nicht-Gegebenen) möglicherweise unserer fundamentalen intuitiven Rationalität bzw. Logik entspringen (Intuitionismus) – bzw. nur dadurch gerechtfertigt werden können, dass sie dieser entsprechen. (Dies entspricht einer intuitionistisch bzw. internalistisch-naturalistisch erweiterten Fundierungstheorie.) Diese rein idealistische Argumentation, wird durch die Annahme, dass wir in einer physikalischen Wirklichkeit leben, „bestätigt“, da unser gesamtes Denken letztlich durch die Strukturen unseres Gehirns determiniert ist (Evolutionäre Erkenntnistheorie). Abduktion und Induktion scheinen der rational alternativlosen, fundamentalen kognitiven Disposition zu entspringen, Gleichheiten bzw. sich wiederholende Unterschiede zusammenzufassen, und logische Verknüpfungen zu erkennen. Dies entspricht einer Reduktion gegebener Evidenz auf einen Informationsgehalt. Die realistische Rechtfertigung von Abduktion und auf ihr basierender Induktion scheint ebenfalls aus unserer fundamentalen Rationalität zu entspringen, und in ihrer Überzeugungsstärke an die Stärke der reduktiven Abduktivität gekoppelt zu sein. So nehmen wir reale, notwendige, induktiv fortgesetzte Gesetzmäßigkeiten an. Jeder externalistische Erkenntnisanspruch scheint nur internalistisch gerechtfertigt werden zu können. Auch eine Rechtfertigung mittels Kohärenz (Kohärentismus) scheint auf Abduktion zu gründen. Die alltäglichen Verwendungen der Begriffe Wahrheit und Wissen verweisen aufgrund ihrer verschiedenen, aufeinander aufbauenden, fehlbaren Rechtfertigungsarten bzw. -stärken auf einen Kontextualismus des Begriffs der Rechtfertigung. Wahrheit und Wissen scheinen also möglicherweise für ein Subjekt nur unvollständig gerechtfertigt sein zu müssen, bis die Unvollständigkeit bzw. Fehlbarkeit ihrer Rechtfertigung begründet aufgezeigt wird (Epistemic Conservatism). Der Teil zur philosophischen Ethik untersucht das Konzept der Normativität und ethische Begriffe wie das Sollen, der Wertung und das Gute. Ethische/moralische Inhalte werden hinsichtlich ihrer Ontologie, Bedeutung, Wahrheit und Objektivität untersucht. Dazu zählt eine Analyse ethischer Theorien und Konzepte, wie Sensualismus, Subjektivismus, Relativismus, Realismus, Teleologie, Deontologie, Utilitarismus und moralischer Status. Dabei wird unter anderem geklärt, ob normative Fragen letztlich in kausalen Fakten gründen müssen (Naturalismus, Nonkognitivismus), also insofern rein beschreibend beantwortet werden können. Zuletzt wird eine präzise Definition des Begriffs der Gerechtigkeit aufgestellt. (shrink)

Compared to the extensive amount of literature on various themes of W.V.O. Quine’s philosophy, his immanent concept of truth remains a relatively unexplored topic. This relative lack of research contributes to a persistent confusion on the deflationary and inflationary details of Quine’s truth. According to a popular reading, Quine’s disquotational definition of the truth predicate exhausts the content of truth, thus amounting to a deflationary view. Others promote opposing interpretations. I argue that by relying on Tarski’s semantic conception of truth, (...) Quine’s disquotational account inherits a commitment to classical correspondence intuitions. Based on this, Quine posits a firm constitution for truth as an intermediary between language and the world. From this constitution claim follows that the disquotational account proves incompatible with both the general deflationary thesis and, more specifically, the minimalist account, which deny any constitution for truth past what is given by the preferred deflationary schema. This reading is significant for refuting the widespread misrepresentations of Quine as a prominent deflationist. (shrink)

Can one combine Davidsonian semantics with a deflationary conception of truth? Williams argues, contra a common worry, that Davidsonian semantics does not require truth-talk to play an explanatory role. Horisk replies that, in any event, the expressive role of truth-talk that Williams emphasizes disqualifies deflationary accounts—at least extant varieties—from combination with Davidsonian semantics. She argues, in particular, that this is so for Quine's disquotationalism, Horwich's minimalism, and Brandom's prosententialism. I argue that Horisk fails to establish her claim in all three (...) cases. This involves clarifying Quine’s understanding of a purely referential occurrence; explaining how Davidsonians can avail themselves of a syntactic treatment of lexical ambiguity; and correcting a common misreading of Brandom (answering along the way an objection offered by Künne as well). (shrink)