Rationale Philosophie (5th edition)

BoD (2025)
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Abstract

Dies ist eine vollständig neue Herleitung der Fundamente der Erkenntnistheorie und philoso­phischen Ethik, sowie kritische Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwiefern Erkenntnis der Wirklichkeit möglich ist, sowie um die Suche nach elementaren Rechtfertigungen, auf denen letztlich jegliche Erkenntnis aufbaut. Über sechzehn Jahre hinweg habe ich das Rechtfertigungsproblem ergründet, sowie bestehende Theorien und Argumentationen umfassend analysiert, um ein ultimatives Grundlagenwerk der Erkenntnistheorie und philoso­phischen Ethik zu schaffen. Mein Ziel ist es, eine moderne Erkenntnistheorie aufzustellen, die eine vollständige Rechtfertigung auf allen Ebenen liefern kann, sowie die Fundamente der wahrheitssuchenden, theore­tischen Philosophie auf eine neue Ebene des Verstehens und der argumentativen Schlüssigkeit zu heben. Mit diesem Grundlagenwerk will ich einen voraussetzungsfreien, voll­ständig hergeleiteten Erkenntnisstand schaffen, der auf einem sicheren Fundament steht. Einflussreiche Positionen der wissenschaftlichen Philosophie werden in ihren komplexen Verzweigungen und Vernetzungen aufschlussreich verbunden. Die Theorien und Argumentationen sind natürlich keinesfalls abgeschlossen, sondern stehen zur Diskussion offen, und sind zum Teil als aktives Forschungsprojekt zu verstehen. Ich arbeite daran, sie im Austausch mit der Fachwelt weiterzuentwickeln und weiter­zugeben. ––––––––––––––– Programm — mit fachlichen Begrifflichkeiten: Der erkenntnistheoretische Teil untersucht die ontologischen und epistemischen Fragen des Realismus von Wirklichkeit und Bewusstsein. Es zeigt sich, dass sich die physikalische Wirklichkeit möglicherweise fundamental und damit auch ontologisch von (phänomenalen) Bewusstsein unterscheidet, welches durch die Wirklichkeit determiniert zu sein scheint (psychophysische Supervenienz; Epiphänomenalismus). Die Existenz und Erkennbarkeit der Wirklichkeit scheint aus einem direkten, naiven – aber rechtfertigungstheoretisch grundlegenden – Realismus logisch übertragen werden zu können (externalistische, realistische Rechtfertigung). Es wird untersucht, inwiefern bewusstes Erleben eine unfehlbare Grundlage (selbstevidente Basisüberzeugungen) für eine Fundierungstheorie liefert, und ob sich somit die Realismus-Hypothese der Wirklichkeit durch fundamentale Schlussmethoden rational begründen lässt (internalistische Rechtfertigung). Unsere fundamentalen Schlussmethoden, um von Gegebenen auf Unbekanntes zu schließen, lassen sich als bestimmte Arten von Induktion und Abduktion identifizieren, deren herkömmliche Begründungsversuche untersucht werden. So werden unsere induktiven, abduktiven, rationalen und logischen Grundlagen für Erkenntnisse, Annahmen und Theorien analysiert. Da Überzeugungen über Basisüberzeugungen hinaus immer unsicher sind, muss ihre Rechtfertigung nach dem Regressproblem in fundamentalen Schlüssen bzw. Rechtfertigungen enden, die schlicht gegeben sind, und nicht weiter gerechtfertigt werden können. Es zeigt sich, dass diese Schlüsse (bzw. Rechtfertigungen von nicht-Gegebenen) möglicherweise unserer fundamental-intuitiv-gegebenen Rationalität bzw. Logik entspringen (Intuitionismus) – bzw. nur dadurch „gerechtfertigt“ werden können, dass sie dieser entsprechen. (Dies entspricht einer intuitionistisch bzw. internalistisch-naturalistisch erweiterten Fundierungstheorie, und damit einer Kombination der klassischen Positionen Empirismus und Rationalismus.) Diese rein idealistische Argumentation, wird durch die Annahme, dass wir in einer physikalischen Wirklichkeit leben, „bestätigt“, da unser gesamtes Denken letztlich durch die Strukturen unseres Gehirns determiniert ist (evolutionäre Erkenntnistheorie). Abduktion und Induktion scheinen der rational alternativlosen, fundamentalen kognitiven Disposition zu entspringen, Gleichheiten bzw. sich wiederholende Unterschiede zusammenzufassen, und logische Verknüpfungen zu erkennen. Dies entspricht einer Reduktion gegebener Evidenz auf einen Informationsgehalt. Die realistische Rechtfertigung (zusätzlich zur instrumentalistischen Rechtfertigung) von Abduktion und auf ihr basierender Induktion scheint ebenfalls aus unserer fundamentalen Rationalität zu entspringen, und in ihrer Überzeugungsstärke an die Stärke der reduktiven Abduktivität gekoppelt zu sein. So nehmen wir reale, notwendige, induktiv fortgesetzte Gesetzmäßigkeiten an. Jeder externalistische Erkenntnisanspruch scheint (abgesehen von einem direkten Realismus) nur internalistisch gerechtfertigt werden zu können. Auch eine Rechtfertigung mittels Kohärenz (Kohärentismus) scheint auf Abduktion zu gründen. Die Verwendungen der Begriffe Wahrheit und Wissen verweisen aufgrund verschiedener, fehlbarer Rechtfertigungsarten bzw. ‑stärken in Alltag und Philosophie, also der kontextabhängigen Gültigkeit unvollständiger Rechtfertigung, auf einen Kontextualismus. Wahrheit und Wissen scheinen also möglicherweise für ein Subjekt nur unvollständig gerechtfertigt sein zu müssen, bis die Unvollständigkeit bzw. Fehlbarkeit ihrer Rechtfertigung begründet aufgezeigt wird (epistemic conservatism). Der Teil zur philosophischen Ethik untersucht das Konzept der Normativität und ethische Begriffe wie das Sollen, der Wertung und das Gute. Ethische/moralische Inhalte werden hinsichtlich ihrer Ontologie, Bedeutung, Wahrheit und Objektivität untersucht. Dazu zählt eine Analyse ethischer Theorien und Konzepte, wie Sensualismus, Subjektivismus, Relativismus, Realismus, Teleologie, Deontologie, Utilitarismus und moralischer Status. Dabei wird unter anderem geklärt, ob normative Fragen letztlich in kausalen Fakten gründen müssen (Naturalismus, Nonkognitivismus), und insofern rein beschreibend beantwortet werden können. Zuletzt wird eine präzise Definition des Begriffs der Gerechtigkeit aufgestellt.

Author's Profile

Leonardo Weinreich
Potsdam University of Applied Sciences

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2023-05-17

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