Abstract
Die 'vier Gattungen' sind selbst nichts Dingliches. Ihr Zweck ist nicht, die Dinge in vier Gruppen einzuteilen. Sie sind vielmehr Unterscheidungen oder Hinsichten an ein und demselben Ding. Jedes einzelne Ding gehört zugleich in jede der vier Gattungen. Schliesslich ist das, was durch die vier Gattungen insgesamt bestimmt werden soll, das Sein des Seienden, oder für die Stoiker eben die Dinglichkeit des Dings. Die vier Gattungen geben das stoische Verständnis von „sein“ wieder.
Meine These bezüglich der Personen lautet, dass die vier Personen der Anwendungsfall dieses allgemeinen Schemas sind. Was mit den vier Gattungen für das Sein des körperlichen und einzelnen Seienden geleistet werden soll, wird in den vier Personen für den Menschen als je einzelnes „ich“ geleistet. Das Schema antwortet auf die Frage „Wer bin ich als einzelner Mensch?“