Abstract
Wie viele empirische Daten auch immer wir zusammentragen mögen: es sind nie ausschließlich diese Daten, die bei unserer theoretischen Arbeit den Ausschlag geben. Ob wir eine Naturwissenschaftliche Theorie akzepieren, hängt nicht alleine davon ab, wie exakt sie zur Empirie passt ( also zu den Daten aus Beobachtungen und Versuchsergebnissen), sondern auch von weiteren - außerempirischen - Kriterien.
Eines dieser Kriterien stützt sich auf unseren Schönheitssinn. Wie ein Blick in die Geschichte der Physik ohne jeden Zweifel lehrt, spielt der Sinn für Ästhetik eine herausragende Rolle für den wissenschaftlichen Fortschritt. Gerade die Genies der neuzeitlichen und modernen Physik setzen bei ihrer bahnbrechenden Forschung immer wieder auf das Schöne. Das ist eine rätselhafte Tatsache, die wir deshalb ernstnehmen sollten, weil sich die zunächst ästhetisch optimierten Theorien im weiteren Geschichtsverlauf immer wieder empirisch als verblüffend erfolgreich herausgestellt haben.