Abstract
Im März 2020 änderte sich das Leben für viele (nicht nur in Deutschland) radikal. Das Virus SARS-CoV-2, besser bekannt als „COVID-19-“ oder „Corona-Virus“, breitete sich als Verursacher einer zwischenzeitlich global virulenten Pandemie in unvermuteter Geschwindigkeit aus.
Es verwundert nicht, dass viele in dieser unsicheren Zeit auf der Suche nach Orientierung nach scheinbar bekannten Mustern fahnden. Ein solches Muster glaubten offenbar einige, in Camus’ Roman "Die Pest" finden zu können, ein Roman, der – dem Titel nach – auch von einer Seuche zu erzählen scheint.
Befasst man sich mit dem Werk von Albert Camus, dem Philosophen und Literaturnobelpreisträger, kommt man schwerlich umhin, eines der Grundprobleme der Philosophie als einer akademischen Disziplin zu thematisieren, an der zweifelsohne ein öffentliches Interesse besteht, die sich aber in der Rolle des Um-Rat-Gefragten notorisch unwohl zu fühlen scheint.
In diesem Beitrag werden die Thesen Albert Camus’ zur Relevanz der Kunst, zu deren Spannungsverhältnis zur
akademischen Philosophie und zur Rolle beider in unserer krisengeschüttelten Gesellschaft untersucht.