Abstract
Naturbegriffe beschreiben naturphilosophische Gegenstandsbereiche und fassen Resultate naturphilosophischer Diskurse zusammen. Gehört ihre Bestimmung zu den grundlegenden Aufgaben der Naturphilosophie, so stellt ihre gegenwärtige Vielfalt für die Naturphilosophie eine Herausforderung dar, Von kaum einer wirkungsgeschichtlich bedeutsamen Definition von Natur ist in den letzten Jahrzehnten behauptet worden, ihr komme keine Relevanz für den Diskurs zu. Der Beitrag zeigt Ordnungsstrukturen in der Pluralität der Verwendungsweisen auf und begründet den aktuellen Geltungsanspruch traditioneller Begriffe im Bezug auf spezifische Erfahrungsweisen. Nach einer Einführung beginne ich mit der Unterscheidung von wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Naturerfahrung, beziehe auf diese Differenz die Aufgaben der Naturphilosophie und gehe dann mit einer Klassifikation von Naturbegriffen zum exemplarischen Teil über. In diesem diskutiere ich am Beispiel bestimmter Aspekte der Naturbegriffe von Aristoteles und Descartes ihre für die Gegenwart typischen Bedingungen der Verwendung in nichtwissenschaftlicher Erfahrung sowie darüber hinaus vorkommender Verwendungen.