Abstract
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ab 2016 eine neue Forschergruppe unter Leitung der Bergischen Universität Wuppertal eingerichtet. Sie untersucht die Forschungen an der „größten Forschungsmaschine der Welt“, dem Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf, aus philosophischer, historischer und soziologischer Sicht. Wissenschaftsphilosophisch sind diese Forschungen vor allem aus drei Gründen relevant: Die Philosophie interessiert sich für den Ursprung und die grundlegenden Strukturen der Welt, für die Bedingungen des Erkenntniserfolges der Elementarteilchenphysik und nicht zuletzt für die mit den Erfolgen mitunter eng verbundenen theoretischen und praktischen Probleme. Die Diskussion dieser Gründe zeigt die Elementarteilchenphysik als eine lebensweltferne, zugleich aber weltbildrelevante, theoretisch wie praktisch äußerst erfolgreiche Disziplin, die dennoch nicht frei von gewichtigen offenen Fragen ist. Sie könnte ein Typus für die Gewinnung von Wissen an den Grenzen unserer Erkenntnis sein.