ZusammenfassungDie Beschäftigung mit der ethischen Dimension des ärztlichen Handelns beruht auf der freiwilligen Einsicht in deren Notwendigkeit. Es stellte sich die Frage, ob die Anwesenheit von Studierenden, die nur durch den Zwang des Stundenplans Ethikseminare besuchen, die Qualität der Veranstaltungen messbar negativ beeinflusst. In einer über 2 Jahre umfassenden Umfrage zu Lernzielen, Unterrichtsatmosphäre, Moderation und Fächerwichtigkeiten wurden die Ethikseminare an der Universität Ulm evaluiert. Hierzu bekamen wir Fragebögen von 192 freiwillig Teilnehmenden des Jahrgangs 2001/2002 und von 293 Pflichtteilnehmern des Jahrgangs (...) 2002/2003 zurück. Überraschenderweise gab es bei keiner relevanten Frage oder Bewertung einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen freiwilligen und Pflichtteilnehmern. Zum Teil deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen männlichen und weiblichen Studierenden. Diese Unterschiede müssen aufgrund ihrer didaktischen und konzeptionellen Bedeutung weiterverfolgt werden. Das Umfrageergebnis lässt hoffen, dass das Unterrichtskonzept der fallorientierten Kleingruppenseminare die Lernziele bei allen Studierenden verwirklichen kann. (shrink)

In lieu of an abstract, here is a brief excerpt of the content:Clinical Bioethics at NIH:History and A New VisionJohn C. Fletcher (bio)On July 3, 1995, Dr. John I. Gallin, Director of the Magnuson Clinical Center of the National Institutes of Health (NIH), convened a one-day "Conference on the Future of Clinical Bioethics at the National Institutes of Health Intramural Program." Conferees included NIH officials and a panel of consultants from bioethics programs around the nation.1 The subject was the future (...) of NIH's intramural bioethics program and specifically a vision of a new multi-component program, presented by Dr. Gallin, the first speaker. Dr. Harold Varmus, Director of NIH, was there to assure his support for Dr. Gallin's vision. This author, honored to be second speaker, was invited to sketch a brief history of bioethics at NIH. The present article reviews some of this history and then reports on Dr. Gallin's proposal, points of consensus among speakers and conferees, and the search for a Chief of the Clinical Bioethics Program.History of Bioethics at NIHIt is often said that NIH is a well-kept secret as the nation's leading biomedical research facility. Also, few people know that NIH has a long history in bioethics. Some key events in that history are shown in Figure 1, beginning with two that occurred prior to the birth of bioethics. NIH made an early policy response to protect human subjects of research and to find acceptable limits for scientific freedom. The Clinical Center (CC), a 550-bed research hospital, opened in 1953. A subcommittee of the Medical Board, the Clinical Research Committee (CRC), was formed for prior group review of all studies with normal volunteers. The traditional practice was for researchers themselves to decide when studies would begin, which subjects to recruit, and whether informed consent would be sought. The CRC intervention bit into this tradition. In addition, patient studies that posed significant risks or departed widely from medical practice were reviewed by referral from the Clinical Directors of the various Institutes. Was this CRC an early institutional review [End Page 355] board (IRB)? As a guest researcher, I was permitted to observe the CRCs meetings between 1966 and 1969. It functioned much like an IRB but had no community or non-scientist members. Other IRB-like review groups undoubtedly existed prior to the CRC. Robert Levine (personal communication, September 7, 1995) recalls that Beth Israel Hospital in Boston had one in 1938. Historical research is clearly needed on the earliest forms of research review.Table 1. Bioethics at NIHEventYearClinical Research Committee1953Surgeon-General's PPO #1291966NIGMS funds Hastings Genetics Group1973OPRR's Mission1974NLM's grant to KennedyInstitute for Bibliography of Bioethics1974Recombinant DNA Advisory Committee1974STEP Series Bioethics Speakers1975Pre-IRBs at the CC1975-76Assistant for Bioethics to Director, CC1977RAC-Human Gene Therapy Subcommittee1983Lipsett Proposal (ICD)1983Liaison Group, CC1983Bioethics Program, CC1985Durable Power of Attorney for Researchwith Incapacitated Subjects1985-86NLM funds National Reference Centerfor Bioethics Literature1985National Institute for Nursing Research1986Bioethics Post-Doctoral Fellows Program1989ELSI Program1989Bioethicists on CC-IRBs1989CC-Ethics Committee1990Office of Human Subjects Research1992 [End Page 356]Between 1963 and 1967, the media exposed instances of ethically troubling research, and Beecher (1966) and Pappworth (1967) published sharp criticisms of the weak state of research ethics. In 1966, Surgeon-General William Stewart and NIH Director James Shannon issued a policy requiring local group review of all research involving human subjects before making an application for NIH peer review (Surgeon General 1966). The policy was the first in any nation to mandate ethics committees for clinical research. However, it did not apply to the NIH intramural program until Congress passed the National Research Act in 1974 (Public Law 93-348; 202, 88 Stat. 342, 1974). This lag permitted NIH intramural investigators the luxury of feeling above the norms imposed on ordinary mortals and guaranteed more resistance to the inevitable change to come. Resistance to change marked the intramural program from the mid-1960s to the mid-1970s... (shrink)

Der Unterricht in Medizinethik soll Medizinstudierenden die Grundlagen dafür vermitteln, in ihrer zukünftigen ärztlichen Tätigkeit gute Entscheidungen treffen zu können. Im Rahmen einer Panelstudie wird derzeit die Entwicklung moralischer Positionen, medizinethischer Kenntnisse und Motivationen von Medizinstudierenden der Ludwig-Maximilians-Universität München über den Verlauf des Studiums untersucht. Für die Datenerhebung wurde ein Fragebogen entwickelt, der medizinethische Positionen und Kenntnisse sowie Motivationen erfasst. Im Wintersemester 2009/10 wurde die erste Querschnittsuntersuchung mit Studierenden im 1., 3. und 8. Semester sowie im Praktischen Jahr durchgeführt. Die (...) Mehrzahl der Befragten verfügte über einen geringen Kenntnisstand in verschiedenen Themenbereichen des Unterrichtsfachs GTE. Rechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung von Therapiebegrenzungsmaßnahmen waren bis ins PJ-Semester vielen Studierenden nicht bekannt. Im Verlauf des Studiums veränderten sich die Motivationen weg von der Motivation, Menschen helfen zu wollen, hin zu Wissenserwerb und dem Ergreifen eines sicheren Berufs. Obwohl viele Befragte ein hohes Interesse an medizinethischen Fragestellungen und Unterricht im Bereich GTE angaben, zeigte sich kein nachhaltiger Zuwachs an medizinethischen Kenntnissen im Laufe des Studiums. In der Zusammenschau werfen die Ergebnisse die Frage auf, inwieweit verschiedene Ausbildungskonzepte Einfluss auf die individuelle ethische Entwicklung Medizinstudierender nehmen können. Eine Untersuchung dieser Fragestellung bleibt Gegenstand weitergehender Forschung. (shrink)

ZusammenfassungHistorische, theoretische und ethische Aspekte der Medizin sind Lehrinhalte des medizinischen Ausbildungscurriculums, die in dem neu eingeführten Querschnittsbereich 2 "Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin" vermittelt werden sollen. Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung von Unterrichtskonzept und Evaluationsergebnissen eines medizinhistorische und -ethische Inhalte intergrierenden Lehrmoduls zum Thema der Aufklärung und Einwilligung in Klinik und medizinischer Forschung. Die integrierte Vermittlung medizinethischer und -historischer Inhalte wurde von den Studierenden positiv bewertet. Die von den Kursteilnehmenden im Rahmen der Evaluation gezeigten Kenntnisse sowie die Selbsteinschätzung (...) ausgewählter Fähigkeiten und Fertigkeiten können als Hinweis für eine effektive Vermittlung der korrespondierenden Lehrinhalte gewertet werden. Die Definition fachübergreifender Lehrziele sowie die Entwicklung geeigneter Evaluationsinstrumente sind Voraussetzungen für die die Evaluation zukünftiger Lehrveranstaltungen, in denen historische und ethische Aspekte integriert vermitteltwerden sollen. Neben einem Beitrag zur wissenschaftlich fundierten medizinischen Ausbildung im Querschnittsbereich GTE bieten interdisziplinäre Lehrprojekte mit Begleitforschung auch die Möglichkeit das Verhältnis von Geschichte und Ethik der Medizin hinsichtlich der für beide Fächer relevanten Lehrinhalte und Lehrmethoden zu reflektieren. (shrink)

Historische, theoretische und ethische Aspekte der Medizin sind Lehrinhalte des medizinischen Ausbildungscurriculums, die in dem neu eingeführten Querschnittsbereich 2 "Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin" (GTE) vermittelt werden sollen. Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung von Unterrichtskonzept und Evaluationsergebnissen eines medizinhistorische und -ethische Inhalte intergrierenden Lehrmoduls zum Thema der Aufklärung und Einwilligung in Klinik und medizinischer Forschung. Die integrierte Vermittlung medizinethischer und -historischer Inhalte wurde von den Studierenden positiv bewertet. Die von den Kursteilnehmenden im Rahmen der Evaluation gezeigten Kenntnisse sowie die (...) Selbsteinschätzung ausgewählter Fähigkeiten und Fertigkeiten können als Hinweis für eine effektive Vermittlung der korrespondierenden Lehrinhalte gewertet werden. Die Definition fachübergreifender Lehrziele sowie die Entwicklung geeigneter Evaluationsinstrumente sind Voraussetzungen für die die Evaluation zukünftiger Lehrveranstaltungen, in denen historische und ethische Aspekte integriert vermitteltwerden sollen. Neben einem Beitrag zur wissenschaftlich fundierten medizinischen Ausbildung im Querschnittsbereich GTE bieten interdisziplinäre Lehrprojekte mit Begleitforschung auch die Möglichkeit das Verhältnis von Geschichte und Ethik (in) der Medizin hinsichtlich der für beide Fächer relevanten Lehrinhalte und Lehrmethoden zu reflektieren. (shrink)

ZusammenfassungDie Beschäftigung mit der ethischen Dimension des ärztlichen Handelns beruht auf der freiwilligen Einsicht in deren Notwendigkeit. Es stellte sich die Frage, ob die Anwesenheit von Studierenden, die nur durch den Zwang des Stundenplans Ethikseminare besuchen, die Qualität der Veranstaltungen messbar negativ beeinflusst. In einer über 2 Jahre umfassenden Umfrage zu Lernzielen, Unterrichtsatmosphäre, Moderation und Fächerwichtigkeiten wurden die Ethikseminare an der Universität Ulm evaluiert. Hierzu bekamen wir Fragebögen von 192 freiwillig Teilnehmenden des Jahrgangs 2001/2002 und von 293 Pflichtteilnehmern des Jahrgangs (...) 2002/2003 zurück. Überraschenderweise gab es bei keiner relevanten Frage oder Bewertung einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen freiwilligen und Pflichtteilnehmern. Zum Teil deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen männlichen und weiblichen Studierenden. Diese Unterschiede müssen aufgrund ihrer didaktischen und konzeptionellen Bedeutung weiterverfolgt werden. Das Umfrageergebnis lässt hoffen, dass das Unterrichtskonzept der fallorientierten Kleingruppenseminare die Lernziele bei allen Studierenden verwirklichen kann. (shrink)