Dieser Beitrag untersucht die Frage, wie sich die supererogatorischen Handlungen und Unterlassungen in einem deontologischen Begriffssystem verorten lassen. Dabei zeigt sich, daß zweidimensionale deontologische Begriffssysteme denkbar sind, in denen die Begriffe "geboten" und "verboten" einen kontradiktorischen Gegensatz bilden. Wenn man darüber hinaus auch indifferente Handlungen anerkennt, bedarf ein solches zweidimensionales Begriffssystem der Erweiterung zu einem dreidimensionalen Begriffssystem, in dem die Begriffe "geboten", "verboten" und "indifferent" jeweils im konträren Gegensatz zueinander stehen. Zusammen mit ihren jeweiligen Verneinungen lassen sich diese Begriffe und (...) ihre logischen Beziehungen zueinander in einem "deontologischen Sechseck" wiedergeben. Will man weiterhin auch supererogatorisches Verhalten erfassen, das offenkundig weder geboten noch verboten noch indifferent ist, bedarf es einer Erweiterung des deontologischen Sechsecks um die Begriffe "angeraten" und "abgeraten" , die sich auf die Fälle einer supererogatorischen Handlung einerseits und eines supererogatorischen Unterlassens andererseits beziehen. Zusammen mit den Begriffen aus dem deontologischen Sechseck lassen sich die neu hinzugekommenen Begriffe und ihre jeweiligen Negationen einscchließlich der zwischen ihnen bestehenden logischen Beziehungen in einem "deontologischen Zehneck" wiedergeben. (shrink)

David Heyd's study will stimulate philosophers to recognise the importance of the rather neglected topic of the distinctiveness of supererogation and the ...

Traditional moral theories appear to be unable to give a credible account of the relationship between deontic and axiological concepts, i.e. duty and value. Of the two traditional solutions to this problem, one emphasises the independence of the two realms, whereas Mill argues that duty is definable in terms of goodness. In this paper I present Meinong's Law of Omission which offers, in my opinion, a promising alternative to these two traditional views.

Handlungen, mit denen wir mehr Gutes tun, als unsere Pflicht ist, heißen in der Ethik supererogatorisch. Die Autorin steckt einen Rahmen für Theorien der Supererogation ab. In jenem Rahmen dokumentiert sie die Geschichte dieses Begriffes und würdigt aktuelle Theorien - um deren Beschränkungen zu überwinden. Auch wenn wir über das Gebotene hinausgehen, so ihre These, können wir fehlen; wir können uns neue Pflichten einhandeln.