ZusammenfassungIn diesem Artikel geht es um die Beziehungen zwischen der von Jürgen Habermas entwickelten Diskursethik und den Studierendenseminaren, die der Ulmer Arbeitskreis „Ethik in der Medizin“ veranstaltet. Zunächst erfolgt eine Darstellung der Kernaussagen der philosophischen Diskursethik. Sie liefert eine formale Argumentationsprozedur, mit der es möglich ist, die Legitimität strittig gewordener Normen im Diskurs zu prüfen. Anschließend wird das in Ulm von Baitsch und Sponholz entwickelte Modell der Seminare „Ethische Entscheidungskonflikte im ärztlichen Alltag“ vorgestellt. Da sich die Ulmer Seminare unter anderem (...) auf die Diskursethik als theoretischen Hintergrund berufen, werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte untersucht. Der Hauptunterschied ist der zwischen einem Begründungs- und einem Anwendungsdiskurs. Gemeinsam sind den Ansätzen die grundsätzlich kognitivistische Einstellung und die „Spielregeln“ des Diskurses. (shrink)

ZusammenfassungDie Beschäftigung mit der ethischen Dimension des ärztlichen Handelns beruht auf der freiwilligen Einsicht in deren Notwendigkeit. Es stellte sich die Frage, ob die Anwesenheit von Studierenden, die nur durch den Zwang des Stundenplans Ethikseminare besuchen, die Qualität der Veranstaltungen messbar negativ beeinflusst. In einer über 2 Jahre umfassenden Umfrage zu Lernzielen, Unterrichtsatmosphäre, Moderation und Fächerwichtigkeiten wurden die Ethikseminare an der Universität Ulm evaluiert. Hierzu bekamen wir Fragebögen von 192 freiwillig Teilnehmenden des Jahrgangs 2001/2002 und von 293 Pflichtteilnehmern des Jahrgangs (...) 2002/2003 zurück. Überraschenderweise gab es bei keiner relevanten Frage oder Bewertung einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen freiwilligen und Pflichtteilnehmern. Zum Teil deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen männlichen und weiblichen Studierenden. Diese Unterschiede müssen aufgrund ihrer didaktischen und konzeptionellen Bedeutung weiterverfolgt werden. Das Umfrageergebnis lässt hoffen, dass das Unterrichtskonzept der fallorientierten Kleingruppenseminare die Lernziele bei allen Studierenden verwirklichen kann. (shrink)

There seem to be two clearly-defined camps in the debate over the problem of moral expertise. On the one hand are the “Professionals”, who reject the possibility entirely, usually because of the intractable diversity of ethical beliefs. On the other hand are the “Ethicists”, who criticise the Professionals for merely stipulating science as the most appropriate paradigm for discussions of expertise. While the subject matter and methodology of good ethical thinking is certainly different from that of good clinical thinking, they (...) argue, this is no reason for rejecting the possibility of a distinctive kind of expertise in ethics, usually based on the idea of good justification. I want to argue that both are incorrect, partly because of the reasons given by one group against the other, but more importantly because both neglect what is most distinctive about ethics: that it is personal in a very specific way, without collapsing into relativism. (shrink)

The objective of this article is to analyse and compare four methods of ethical case deliberation. These include Clinical Pragmatism, The Nijmegen Method of ethical case deliberation, Hermeneutic dialogue, and Socratic dialogue. The origin of each method will be briefly sketched. Furthermore, the methods as well as the related protocols will be presented. Each method will then be evaluated against the background of those situations in which it is being used. The article aims to show that there is not one (...) ideal method of ethical case deliberation, which fits to all possible kinds of moral problems. Rather, as each of the methods highlights a limited number of morally relevant aspects, each method has its strengths and weaknesses as well. These strengths and weaknesses should be evaluated in relation to different types of situations, for instance moral problems in treatment decisions, moral uneasiness and residue, and the like. The suggestion arrived at on the basis of the findings of this paper is a reasonable methodological plurality. This means that a method can be chosen depending on the type of moral problem to be deliberated upon. At the same time it means, that by means of a method, deliberation should be facilitated. (shrink)

In diesem Artikel geht es um die Beziehungen zwischen der von Jürgen Habermas entwickelten Diskursethik und den Studierendenseminaren, die der Ulmer Arbeitskreis „Ethik in der Medizin“ veranstaltet. Zunächst erfolgt eine Darstellung der Kernaussagen der philosophischen Diskursethik. Sie liefert eine formale Argumentationsprozedur, mit der es möglich ist, die Legitimität strittig gewordener Normen im Diskurs zu prüfen. Anschließend wird das in Ulm von Baitsch und Sponholz entwickelte Modell der Seminare „Ethische Entscheidungskonflikte im ärztlichen Alltag“ vorgestellt. Da sich die Ulmer Seminare unter anderem (...) auf die Diskursethik als theoretischen Hintergrund berufen, werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte untersucht. Der Hauptunterschied ist der zwischen einem Begründungs- und einem Anwendungsdiskurs. Gemeinsam sind den Ansätzen die grundsätzlich kognitivistische Einstellung und die „Spielregeln“ des Diskurses. (shrink)

Next SectionThe dominant conception of medical ethics being taught in British and American medical schools is at best pointless and at worst dangerous, or so it will be argued. Although it is laudable that medical schools have now given medical ethics a secure place in the curriculum, they go wrong in treating it like a scientific body of knowledge. Ethics is a unique subject matter precisely because of its widespread familiarity in all areas of life, and any teaching has to (...) start from this shared ethical understanding and from the familiar ethical concepts of ordinary language. Otherwise there is a real risk that spurious technocratic jargon will be deployed by teacher and student alike in the futile search for intellectual respectability, culminating in a misplaced sense of having “done” the ethics module. There are no better examples of such jargon than “consequentialism”, “deontology”, and the “Four Principles”. At best, they cannot do the work they were designed to do and, at worst, they can lead student and practitioner into ignoring their own healthy ethical intuitions and vocabulary. (shrink)

ZusammenfassungDie Beschäftigung mit der ethischen Dimension des ärztlichen Handelns beruht auf der freiwilligen Einsicht in deren Notwendigkeit. Es stellte sich die Frage, ob die Anwesenheit von Studierenden, die nur durch den Zwang des Stundenplans Ethikseminare besuchen, die Qualität der Veranstaltungen messbar negativ beeinflusst. In einer über 2 Jahre umfassenden Umfrage zu Lernzielen, Unterrichtsatmosphäre, Moderation und Fächerwichtigkeiten wurden die Ethikseminare an der Universität Ulm evaluiert. Hierzu bekamen wir Fragebögen von 192 freiwillig Teilnehmenden des Jahrgangs 2001/2002 und von 293 Pflichtteilnehmern des Jahrgangs (...) 2002/2003 zurück. Überraschenderweise gab es bei keiner relevanten Frage oder Bewertung einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen freiwilligen und Pflichtteilnehmern. Zum Teil deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen männlichen und weiblichen Studierenden. Diese Unterschiede müssen aufgrund ihrer didaktischen und konzeptionellen Bedeutung weiterverfolgt werden. Das Umfrageergebnis lässt hoffen, dass das Unterrichtskonzept der fallorientierten Kleingruppenseminare die Lernziele bei allen Studierenden verwirklichen kann. (shrink)