Der Topos von der Unerschöpflichkeit des Gegenstands wird mit der Phänomenologie assoziiert. Den ihm verwandten Topos von der Unaussprechlichkeit des Individuellen haben Goethe und die deutschen Romantiker in die Welt getragen. Der Diktion der analytischen Philosophie sind die Ausdrücke „unerschöpflich“ und „unaussprechlich“ fremd. Dieser Umstand sollte analytische Philosophen nicht davon abhalten, sich den sprachphilosophischen und ontologischen Problemen zuzuwenden, die sich hinter den besagten Formeln verbergen. Husserls Wort für Unerschöpflichkeit ist „Fülle“. Die „Fülle des Gegenstandes“ erläutert Husserl als den (...) „Inbegriff der ihn konstituierenden Bestimmtheiten“, seine „individualisierenden Bestimmtheiten“ eingeschlossen. Ich werde in diesem Aufsatz von deskriptiver Unerschöpflichkeit sprechen, die ich auf eine ontische Eigenart der konkreten Einzeldinge zurückführe. Den Begriff der deskriptiven Unerschöpflichkeit werde ich zunächst anhand des Problems entwickeln, die Eigenschaften eines Einzeldings zu zählen. Aristoteles, Leibniz und Kant beantworten die Frage, wie viele Eigenschaften ein Einzelding hat, gleichlautend: es sind potentiell unendlich viele (1.). Die ontologische Kategorie, für die dies gilt, ist die der konkreten, raumzeitlichen Einzeldinge (2.). Unter (3.) wird der Befund der deskriptiven Unerschöpflichkeit näher erläutert und ausdifferenziert. Unter (4.) wird ein sprachphilosophisch motivierter Einwand gegen die Unerschöpflichkeitsthese diskutiert und zurückgewiesen: der Einwand aus der endlichen Zahl der Prädikate. Dann werde ich die Begriffe Leerstelle, Auflösung und ontische Dichte einführen, um meinen Befund zu sichern und zu präzisieren (5.). Unter dem Stichwort „Unerschöpflich oder bloß faktisch unerschöpft?“ diskutiere ich die Frage, worin das prinzipielle Hindernis für das Unternehmen liegen soll, ein Einzelding erschöpfend zu beschreiben (6.). Anschließend kontrastiere ich die Unerschöpflichkeitsthese mit der pathetischen Formel von der „Unaussprechlichkeit des Individuellen“, um zu verdeutlichen, was mit ersterer nicht gemeint ist (7.). Diese Diskussion führt zu ontologischen Überlegungen über Individualität, Einzigkeit und haecceitas (8.). Schließlich bringe ich den Gedanken ins Spiel, daß wir in der natürlichen Sprache beliebig feine semantische Unterscheidungen treffen können, der auf den ersten Blick in einer gewissen Spannung zur These der deskriptiven Unerschöpflichkeit steht. Diese Spannung werde ich unter (9.) und (10.) zu mildern suchen und dabei meinen Begriff der ontischen Dichte zu Goodmans Begriff der semantischen Dichte in Beziehung setzen. (shrink)

Obwohl Rousseaus Mitleidsbegriff in heutige Verständnis weisen des Mitleids eingegangen ist spielt er in ihren Thematisierungen nur eine eher untergeordnete Rolle. Rousseaus Beitrag zum modernen Begriffsverständnis steht einerseits im Schatten des Einflusses anderer ethischer Gefühlsauffassungen. Andererseits liegen Ursachen für die periphere Stellung des Begriffes darin, dass er in Rousseaus Werk selbst nur an wenigen Stellen erörtert wird. Meine These ist, dass Rousseaus Begriff eine für die Moderne kennzeichnende ambivalente Struktur aufweist, die aus der Dominanz des Selbstbezuges resultiert. Die Rekonstruktion des (...) Begriffes gliedert sich in drei Teile: Zuerst verorte ich seine Position in Rousseaus Werk und fasse seine Bestimmungen zusammen; dann diskutiere ich seine Ambivalenzen auf der Ebene des individuellen Mitleidserlebens; abschließend nehme ich eine Revision und eine Bewertung des Begriffes vor. (shrink)

Das sinnvolle Leben ist nicht nur in der gegenwärtigen Philosophie wieder verstärkt ein Thema, sondern auch in Psychiatrie und Psychotherapie. Bereits seit langer Zeit jedoch spielt es eine zentrale Rolle in der Existenzanalyse und Logotherapie, die der Psychiater Viktor E. Frankl entwickelt hat. Frankls eigenständige Sinntheorie wird in der gegenwärtigen philosophischen Sinndebatte allerdings weitestgehend ignoriert. Das Ziel dieses Artikels ist es, diesen Zustand zu beenden und die heutige philosophische Sinndebatte mit Frankl ins Gespräch zu bringen. Einerseits geht es darum, Frankls (...) Sinntheorie im Lichte der philosophischen Sinndebatte zu verstehen und zu bewerten: Was für eine Art von Sinntheorie vertritt er? Wie ist sie einzuordnen? Wie steht es um ihre innere Kohärenz, die Plausibilität seiner sinntheoretischen Überzeugungen und die Qualität ihrer Begründung? Andererseits soll geprüft werden, inwiefern Frankls Ansatz die gegenwärtige philosophische Sinndiskussion voranbringen kann: Gibt es bei ihm theoretische Elemente, die in der Philosophie zu wenig Beachtung finden? Kann er der philosophischen Sinntheorie wichtige Impulse geben? Die Analyse folgt in ihrer Struktur wesentlichen Elementen der Frankl’schen Sinntheorie, von den grundlegenden formalen und metaethischen Aspekten hin zu inhaltlichen Bestimmungen des Sinns und dem individuellen Umgang mit ihm: Zunächst wird die zentrale Bedeutung des Sinns für das menschliche Leben thematisiert, dann Fragen nach der metaethischen Einordnung, nämlich nach der subjektivistischen oder objektivistischen Ausrichtung sowie der Rolle des Supernaturalismus. Dann stehen mit der Selbsttranszendenz und dem Wertebezug sowie den drei Wertkategorien wesentliche Elemente der Sinnkonstituierung im Fokus der Betrachtung. Die Ergebnisse werden im Schlusskapitel zusammengefasst. Es zeigt sich, dass der theoretische Austausch in beide Richtungen fruchtbar sein kann, Frankls Denken allerdings auch einige Hindernisse bereithält. Sein Ansatz entpuppt sich mit seinem objektivistischen Charakter und der zentralen Rolle von Selbsttranszendenz und Wertbezug als an die heutige Sinndiskussion gut anschlussfähig, seine oftmals fehlenden Begründungen hingegen als gravierender methodischer Makel, bei dem eine Orientierung an modernen philosophischen Standards wünschenswert wäre. Wiederholt entsteht der Eindruck, dass seine Sinntheorie maßgeblich durch sein praktisches, therapeutisches Interesse geprägt ist. Einigen seiner Theoreme wird das Potential zugesprochen, die philosophische Sinntheorie bereichern zu können: Das sind die Situativität und Individualität des Sinns sowie die Gegebenheit der Sinnmöglichkeiten und die Verantwortung für ihre Verwirklichung. (shrink)

Der erste Teil dieses Aufsatzes befasst sich mit der Tatsache, dass neben der Stammesgeschichte des Menschen (Phylogenese) und seiner je individuellen genetischen Ausstattung für seine Persönlichkeitsentwicklung besonders wichtig ist, dass sein Gehirn bei der Geburt noch unausgereift ist. In dieser Phase kommen Umwelteinflüsse (Lernen jeglicher Art) besonders stark zum Tragen, so daß die „Freiheit des Menschen“ hier wesentlich begründet wird. Soviel uns das Studium der Frühentwicklung des Gehirns (Ontogenese) über seine Organisation und seine Funktionen hat verstehen lassen, bleibt doch (...) fraglich, inwieweit die Hirnforschung uns in Fragen nach den seelisch-geistigen Fähigkeiten des Menschen, oder gar nach Gott und Gottesbildern weiterbringen kann. Im 2. Teil wird daher am Beispiel der Hirnfunktionen und der Frage nach dem Bewusstsein erläutert, warum menschliche Erkenntnisfähigkeit begrenzt ist. Die Naturwissenschaft behandelt Wenn-Dann-Fragen und liefert Gründe für das Dann. Sie kann jedoch weder Wesensfragen klären, noch den letzten Urgrund alles Seienden festmachen. Weil aber alles einen Grund haben muß, kann es ein absolutes Nichts niemals gegeben haben, oder geben. Daraus folgend wird im 3. Teil erläutert, dass es gerade rational Sinn macht, als Urgrund der Welt eine letzte Allmacht, also Gott zu denken. Religion kann demnach als höchste, weil freiheitlichste und damit menschlichste Leistung unseres Hirns verstanden werden. Die Evolution hat mit dem menschlichen Gehirn nicht nur die Stufe der Selbst-, sondern auch der Gottesreflexion erreicht. Dies könnte biologisch mit dem theologischen Begriff der Gottesebenbildlichkeit gemeint sein. (shrink)

This chapter examines whether high prices for gene therapies are justified and whether the problems associated with high prices can be solved by the "pay for performance" (P4P) reimbursement model. To this end, we first describe how prices for new drugs, including gene therapies, are set in Germany (section 2.). P4P is then presented as an example of a reimbursement model (section 3.). The subsequent ethical analysis (section 4.) first examines whether P4P models can sustainably guarantee the right to health (...) and healthcare for all people (section 4.1; cf. on the "sustainable right to health" already Alex, 2021). It is then shown that cost-benefit analyses for setting prices for new gene therapies must be viewed critically from an ethical perspective and pose a problem for equity of access and thus also for the sustainable guarantee of a right to health (section 4.2). The final question is whether P4P is compatible with the idea of human dignity (Article 1 I 1 of the German Basic Law) (section 4.3; cf. already König et al., 2020). -/- Alex, K. (2021): Ethical conceptualization of a sustainable right to health(care). In: Schildmann, J. et al. (eds.): Defining the value of medical interventions. Normative and empirical challenges. Kohlhammer, Stuttgart: 29-48. PMID: 36256802 König, J. et al. (2020): Am individuellen Therapieergebnis orientierte Erstattungsverfahren in der Onkologie: ethische Implikationen am Beispiel der CAR-T-Zelltherapie. In: Ethik Med 32: 85–92. doi: 10.1007/s00481-020-00565-3. (shrink)

Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts lebt ein großer Teil der Menschheit in bitterer Armut. Daraus ergibt sich die brennende Frage, was die Bürgerinnen und Bürger wohlhabender Länder extrem armen Menschen moralisch schulden. Valentin Beck beantwortet sie im Rahmen einer umfassenden Theorie der globalen Verantwortung. In seinem glänzend geschriebenen Buch behandelt er zentrale Fragen der Theorie globaler Gerechtigkeit, unterzieht unsere Verflechtung in globale soziale Strukturen einer detaillierten Analyse und wirft so ein neues Licht auf eine der größten moralischen Herausforderungen unserer (...) Zeit. Wir müssen mit Blick auf den politischen und individuellen Umgang mit der Weltarmut umdenken, so lautet die zentrale Forderung dieser Studie. (shrink)

Unsere These lautet, dass die Geschichte des logischen Empirismus bisher nicht in ihrer ganzen Komplexität dargestellt wurde. Es herrscht das Bild vor, dass vor allem der Wiener Kreis die wissenschaftliche Philosophie seiner Zeit dominiert habe. In Wirklichkeit waren Hans Reichenbach und die Philosophen und Wissenschaftler in seiner Gruppe mehr als nur geistige Verwandte der Wiener logischen Empiristen. Die Berliner Gruppe war ein gleichberechtigter Partner bei der Verbreitung wissenschaftlicher Philosophie im deutschsprachigen Raum um 1930 und schlug dabei durchaus einen individuellen (...) Weg ein. Reichenbach hat daher auch ausdrücklich die Eigenständigkeit der Berliner Gruppe innerhalb des logischen Empirismus verteidigt (Hoffmann 1994, 26). Dabei kämpfte er nicht einfach für Gleichberechtigung mit dem Wiener Kreis. Reichenbach beanspruchte sogar die Priorität der Initiative. (shrink)

In Axel Honneths Recht der Freiheit (RF) dienen persönliche Beziehungen, zu welchen Honneth neben Familien- und Liebesbeziehungen auch die Freundschaft zählt, der Verwirklichung einer „besondere[n], schwer zu charakterisierende[n] Form von Freiheit“ (RF 233). Diese Behauptung fügt sich ein in die Kernthese des Rechts der Freiheit. Demnach vermochte es die „Freiheit im Sinne der Autonomie des Einzelnen“ innerhalb unzähliger „Vorstellung[en] vom Guten“ als einzige, die moderne Gesellschaft nachhaltig zu prägen, wohingegen alle anderen Werte, die in der Moderne wirkmächtig geworden sind, als (...) „Facette[n] der konstitutive[n] Idee der individuellen Autonomie“ (RF 35) verstanden werden müssen. Wir argumentieren, dass Honneths Erörterung des Werts von Freundschaft in dreierlei Hinsicht sein Ziel verfehlt: Erstens zwingt sie Honneth zu einer radikalen Beschneidung des Freundschaftsbegriffs, indem er einen überzogenen Kontrast zwischen antiken und modernen Konzeptionen von Freundschaft zeichnet. Zweitens marginalisiert Honneth mit seiner Betrachtung andere Axiologien der Freundschaft, welche dieser gewichtige instrumentelle, konstitutive und finale Werte zuweisen. Drittens scheint selbst eine schwächer angelegte These, die den Wert, den Freundschaften für die individuelle Freiheit haben, auf die Stellung eines primus inter pares zurückstuft, immer noch den zentralen Wert, den Freundschaften für uns haben sollten, zu verfehlen. Dadurch wird Honneths Kernthese von der Exklusivität des Wertes der Freiheit für unsere Gesellschaft in Frage gestellt. (shrink)

Seit wenigen Jahren erfreuen sich in den Lebenswissenschaften mehrere Theorien eines immer weitergehenden Einflusses, die unter Etikettierungen wie Systembiologie, Netzwerktheorie oder Signalomics nur scheinbar unabhängige Herangehensweisen an komplexe Zusammenhänge darstellen. Navigation ist der übergreifende Gedanke, der so unterschiedliche Gebiete wie Regelungstheorie, Entscheidungstheorie und Systemwissenschaft verbindet. Navigation als Lage- und Kursbestimmung nebst den zugehörigen Signalverarbeitungsprozessen und Steuerkommandos ist die Grundlage dessen, was lebende Organismen von der blo§en Ansammlung materieller Ingredienzien unterscheidet – von der molekularen Ebene bis zum Sozialverhalten. Denn stets stellen (...) sich Prozesse des Lebens als solche des Suchens, Kommunizierens, Disponierens und Vervollkommnens dar, ob es sich nun um die Regulation der Sauerstoffspannung im Blut oder die Organisation eines Ameisenvolkes handelt. Navigationsaufgaben sind damit schließlich auch Fragestellungen ärztlicher Entscheidungsfindung, die sich in einem komplexen Raum aus individuellen, sozialen und ethischen Anforderungen entfalten. (shrink)

Mit diesem Beitrag untersuch ich systematisch (1) wie der Tyrannis-Begriff in der Moderne umgedeutet wird (2) und wie die moderne Auffassung der Tyrannis mit der Aufwertung des Antagonismus zusammenhängt. Von der Antike bis zum Spätmittelalter, so meine Rekonstruktion, gilt eine Regierung als tyrannisch, wenn sie die in der Antike als normativ gesetzte und im Mittelalter als gottgegeben aufgefasste Harmonie des Gemeinwesens zerstört. Dagegen gilt in der Moderne eine Regierung als tyrannisch, wenn sie das Individuum bei oder in der Entfaltung seiner (...) Talente und Eigenschaften hindert. Diese neue Begriffsbestimmung ergibt sich aus der Aufwertung der politischen und sozialen Antagonismen als Bestandteile der menschlichen Natur und zugleich als Triebfeder des staatsrechtlichen Fortschritts. Die neuzeitliche Aufwertung des Antagonismus und das mit diesem zusammenhängende Primat der individuellen Freiheit haben zur Folge, dass vom Staat die Fähigkeit gefordert wird, die aus der Entfaltung der individuellen Freiheit entstehenden Antagonismen anzuerkennen. Erst in der Moderne wird nämlich der Anspruch zur Geltung gebracht, den staatsrechtlichen Raum so zu gestalten, dass er politische und soziale Antagonismen ohne Schmälerung der individuellen Freiheit zu regeln vermag. (shrink)

Τρόπος ὑπάρξεως bei den Kappadokischen Vätern und bei St. Maximus Confessor In dieser Arbeit werden wir versuchen, zu erörtern, was der Begriff τρόπος ὑπάρξεως bei den Kappadokischen Vätern im Kontext ihrer Triadologie bedeutet. Unserer Meinung zufolge ist die Reduktion der Bedeutung des Begriffs τρόπος ὑπάρξεως auf individuelles Wesen mit Charakteristika kein entsprechendes Abbild der Absicht der Väter. Ganz im Gegensatz, der Begriff τρόπος ὑπάρξεως dient bei ihnen als Unterstützung für die Konstituierung des Begriffs der Hypostase, welcher neben der Bedeutung eines (...) individuellen Wesens mit Charakteristika auch Relation als Schlüs-selmoment ihrer personalistischen Ontologie besitzt. (shrink)

Das Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS), ein genetisch bedingter Immundefekt mit klinischer Manifestation im Kleinkindalter, wird voraussichtlich in näherer Zukunft erstmals versuchsweise durch eine somatische Gentherapie behandelt werden. Im vor- liegenden Beitrag werden die wichtigsten medizinisch-naturwissenschaftlichen Fakten dieses Krankheitsbildes sowie die bisherigen Erfahrungen mit somatischen Gentherapien bei anderen Immunmangelsyndromen ausführlich dargestellt. Sodann erfolgt eine ethische Analyse eines möglichen gentherapeutischen Eingriffs bei WAS-Patienten, bei der die spezifischen Aspekte des Wiskott-Aldrich-Syndroms – insbesondere die fast ausschließliche Betroffenheit von Kindern sowie die unterschiedlich aussichtsreiche Alter- nativoption einer (...) allogenen Knochenmarktransplantation–wesentliche Aspekte der Beurteilung sind. Im Ergebnis zeigt sich, dass ein gentherapeutischer Eingriff im vorliegenden Fall nicht im Rahmen einer Forschungsstudie, d.h. als Humanexperiment, gerechtfertigt werden kann, sondern allein als individueller Heilversuch. Gleichwohl las- sen die besonderen Risiken und die Innovativität eines solchen Eingriffs es notwendig erscheinen, diesen Heilversuch – anders als andere Heilbehandlungen mit bislang unerprobten Mitteln – in streng kontrollierter Form durchzuführen. Der neuartige Gedanke eines kontrollierten individuellen Heilversuchs zeichnet sich daher für den vorliegenden Fall, und womöglich auch für vergleichbare risikoreiche Behandlungsansätze namentlich im Bereich der Gentherapie, als geeignetes Instrument der Konzeption und Beurteilung ab. (shrink)

Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant hat seit ihrem Erscheinen die unterschiedlichsten Reaktionen hervorgerufen. Auch über die Grenzen der Philosophie hinaus bezieht man sich gerne auf Kant. In neuerer Zeit haben sich unter die Kantkritiker Stimmen gemischt, die in Kant einen vernunftorientierten Feind der menschlichen Körperlichkeit bzw. der damit zusammenhängenden menschlichen Geschichtlichkeit und Gesellschaftlichkeit vermuten. In einer vermeintlichen Hypostasierung der menschlichen Vernunft, die als Gegenpol zum (tierischen) Körper gesehen wird, verberge sich eine stark idealistische und körperverachtende Tendenz im (...) aufklärerischen Denken Kants. Diese Denkbewegung übersieht allerdings die genuine Eigenheit des Kantischen Denkens. Es wird im folgenden daher meine Aufgabe sein, ganz grundlegend das transzendentale Theorieniveau der Kantischen Philosophie herauszustellen, um zu zeigen, daß von einer Verachtung des Körpers bei Kant nicht im entferntesten die Rede sein kann, da Kant den individuellen Körper in seinen sozialen und historischen Kontexten überhaupt nicht thematisieren will noch kann. (shrink)

Dieser Aufsatz untersucht das Verhältnis zwischen Föderalismus und individueller Freiheit. Es wird gezeigt, dass eine vollständige Analyse des Verhältnisses zwischen Föderalismus und individueller Freiheit zwei entgegengesetzte Effekte mitberücksichtigen muss. Auf der einen Seite verstärken föderalistische Strukturen die individuelle Freiheit indem sie die Auswahlmöglichkeiten der Bürger erweitern. Auf der anderen Seite führt jedoch ein föderalistisches System zur institutionellen Vielfalt, ein Faktum, das per se zu höheren Abwanderungskosten führt, die ein Bürger tragen muss, wenn er oder sie entscheidet, die Jurisdiktion zu wechseln. (...) Dieser Effekt auf die individuelle Freiheit ist ein negativer, da jede Erhöhung der Abwanderungskosten die Minderung der individuellen Freiheit zur Konsequenz hat. Der optimale Grad der Vielfalt der Jurisdiktionen befindet sich dort, wo die beiden Effekte sich gegenseitig ausgleichen. (shrink)

Die gegenwärtig unter dem Titel ›Realismus‹ geführten Debatten in der Philosophie befinden sich nach allgemeiner Ansicht in einem Zustand größter Verwirrung, so daß es nützlich erscheint, ein wenig Ordnung in die theoretischen Optionen zu bringen bevor man für die eine oder andere Auffassung Partei ergreift. In der vorliegenden Arbeit wird dafür argumentiert, daß sich ein systematisch zusammenhängendes Zentrum dieser Debatten mit Hilfe des Begriffes der Referenz ordnen läßt. Nach der Analyse einiger klassischer Positionen soll ein Rahmen erstellt werden, innerhalb dessen (...) die Positionen eingeordnet und die zentralen Probleme fruchtbar diskutiert werden können. Zu diesem Zwecke ist es erforderlich, für die Einordnung der Positionen theoretische Kriterien zu benennen, die sich an den Problemen orientieren von denen hier argumentiert wird, das sie zentral seien. Sehr knapp ausgedrückt wird hier die Auffassung vertreten, Realismus sei als metaphysische These aufzufassen, welche eine von menschlichen epistemischen und semantischen Möglichkeiten unabhängige Existenz behauptet; in den gegenwärtigen Debatten typischerweise die Existenz einer Art von Dingen, nicht die eines individuellen Gegenstandes. Diese metaphysische These wird jedoch in der gegenwärtigen Debatte mit semantischen Argumenten untermauert, bzw. angegriffen und jene semantischen Argumente wiederum verwenden epistemische Erwägungen – die Frage betreffend, was man wissen kann und was nicht. Der Beginn der gegenwärtigen Realismusdebatten mit der soeben skizzierten zentralen Stellung semantischer Argumente ist, der hier vertretenen Auffassung zufolge, die Kritik am traditionellen Fregeschen Referenzbegriff durch Kripke und den frühen Putnam um 1970 (Kap. 2). Aus dieser neu zu bewertenden Kritik und der von den Autoren daraus entwickelten externalistischen realistischen Semantik für Artausdrücke läßt sich das erste Kriterium für eine Position in einer Realismusdebatte ableiten und klären (Kap. 3): Hält man die fragliche Art für eine natürliche Art und meint also, sie habe ihren ›Zusammenhalt‹ von Natur aus? Wenn ja, dann ist die fragliche Position eine realistische (das Kriterium ist dank des engen Zusammenhangs von Realismus und Externalismus sowohl hinreichend als auch notwendig). Hält man die Art nicht für eine natürliche Art, ist man Antirealist. Damit geht jeweils not- wendig eine bestimmte Semantik für den auf die Art referierenden Ausdruck einher. Es zeigt sich zugleich, daß es zwei Varianten des Realismus zu unterscheiden gilt, die hier als klassischer bzw. als moderater Realismus bezeichnet werden. Im folgenden (Kap. 4.1) wird argumentiert, daß der Begriff der Wahrheit nicht eigentlich der zentrale Punkt in den in Frage stehenden Realismusdebatten sein sollte, wie vielfach behauptet wurde, sondern seine Brisanz vielmehr aus zugrundeliegenden semantischen Fragen gewinnt die also in der weiteren Aufdeckung der Kriterien die zentrale Rolle spielen müssen. In der Analyse der Kritik an der in Kap. 3 entwickelten Position des ›klassischen Realismus‹ läßt sich ein zweites unterscheidendes Kriterium für Positionen in Realismusdebatten entwickeln: begriffliche Relativität. Nach der Ablehnung von Putnams Auffassungen zu diesem Thema, werden zwei Varianten vorgeschlagen, starke und schwache begriffliche Relativität (Kap. 4.2). Die Anwendung dieses Merkmals zwingt, so wird argumentiert, in einigen Fällen zu einer Kombination einer realistischen Auffassung von Arten als natürliche mit begrifflicher Relativität. Diese mittlere Position zwischen klassischem Realismus und Antirealismus wird als »moderater Realismus« bezeichnet. Der im ersten Kriterium verwendete Begriff der natürlichen Art, und damit die Optionen in den Debatten, wird schließlich mittels einer Dis- kussion des Phänomens der Vagheit noch weiter verdeutlicht (Kap. 4.3). Ab- schließend werden die drei Optionen zusammenfassend dargestellt und ein Versuch unternommen, ihre Fruchtbarkeit für diverse Realismusdebatten anzudeuten. (shrink)

Im Ausgang von den Differenzierungen, die bereits der junge Hegel an dem Begriff der Anerkennung vorgenommen hat, unternehme ich in diesem Aufsatz den Versuch, die Skizze eines moralphilosophischen Programms in ersten Zügen zu umreißen. Dabei soll in einem ersten, gewissermaßen negativen Schritt der Zusammenhang von Moral und Anerkennung dadurch vorgeführt werden, daß als der Kern moralischer Verletzungen die Erfahrung analysiert wird, in bestimmten Aspekten der eigenen Selbstbeziehung nicht anerkannt oder respektiert zu werden. Im Ausgang von dieser Beobachtung führt dann der (...) Vorschlag, drei Aspekte der individuellen Selbstbeziehung zu unterscheiden, zu einer Typologie von moralischen Verletzungen. Aus diesen Überlegungen gewinne ich die These, daß die Moral den Innenbegriff all der Einstellungen darstellt, die wir wechselseitig einzunehmen verpflichtet sind, um gemeinsam die Bedingungen unserer persönlichen Identität zu sichern. Am Ende führt dieses ethische Verständnis von Moral als differenziertes Verhältnis von Anerkennungsverpflichtungen zu einer Neuinterpretation der moralphilosophischen Tradition, derzufolge in den drei großen Begriffen der Fürsorge, der Gerechtigkeit und der Solidarität jeweils eine der Einstellungen artikuliert worden ist, die den drei Anerkennungsformen entsprechen, mit denen wir zusammengenommen unsere persönliche Integrität als menschliche Wesen schützen. (shrink)

Resumen: Husserl propone una teoría sobre la intersubjetividad que parte de la conciencia trascendental como inserta en el mundo de la vida donde están los otros y donde la comunidad se construye bajo una estructura de esencias que garantiza la comunalidad. El mundo de la vida es dado y compartido por todas las conciencias intencionales y trascendentales, es condición para intuiciones empíricas y eidéticas, la epoché y las reducciones eidética y trascendental. Cada momento del método fenomenológico se basa en la (...) existencia de un mundo de la vida independiente de la subjetividad. En este mundo, hay objetos reales y, entre estos, los otros, reconocidos por analogía a través de la empatía. Desde una perspectiva metodológico-epistemológico, el yo es anterior al mundo y a los otros yos. El yo constituye, en sentido fenomenológico, la realidad. La conciencia es el lugar de evidenciación de la realidad. No obstante, en la perspectiva ontológica, es lo contrario. El mundo de la vida es anterior a la conciencia individual. El mundo de la vida está ahí, disponible, existente, independiente del sujeto, funcionando con su propio orden, con sus leyes y reglas. Es el yo el que esta insertado en el mundo de la vida y que se esfuerza por desvendarlo. La realidad se impone y el yo es, sobre todo, miembro de una comunidad de otros yos. Aun así, ¿cómo compartir las experiencias? Las vivencias pueden ser diferentes, pero hay un límite en las variaciones, un límite dado por la esencia del objeto vivido y por las leyes que rigen las relaciones de tal objeto. Así, la constitución del mundo y de sus objetos está permanentemente en progreso. Es posible donarles nuevos sentidos, en los límites de su esencia. Para Husserl, la constitución comunal del mundo es la condición de posibilidad para la existencia de sujetos separados unos de los otros, y este entendimiento recíproco solo es posible a través de la constitución trascendental de la objetividad. Así, no hay una separación entre la intersubjetividad y la constitución del mundo, es la comunidad de yos la que dona sentidos a las objetividades. En el mundo de la vida con los otros en comunidad. -/- Abstract: Husserl proposes a theory on intersubjectivity that starts from transcendental consciousness as inserted in the lifeworld where the others and where the community are built under a structure of essences that guarantees communality. The lifeworld is given and shared by all intentional and transcendental consciousnesses, it is a condition for empirical and eidetic intuitions, the epoché and the eidetic and transcendental reductions. Every moment of the phenomenological method is based on the existence of a lifeworld independent of subjectivity. In this world, there are real objects and, among these, the others, recognized by analogy through empathy. From a methodologicalepistemological perspective, the self is prior to the world and the other selves. The self constitutes, in a phenomenological sense, reality. Consciousness is the locus of evidence of reality. However, from the ontological perspective, it is the opposite. The lifeworld is prior to individual consciousness. The lifeworld is there, available, existing, independent of subjectivity, functioning with its own order, with its laws and rules. It is the self that is inserted in the lifeworld and that strives to unveil it. Reality prevails and the self is, above all, a member of a community of other selves. Even so, how to share the experiences? The experiences can be different, but there is a limit in variations, a limit given by the essence of the lived object and by the laws that govern the relation of the object. Thus, the constitution of the world and its objects is permanently in progress. It is possible to give them new meanings, within the limits of their essence. For Husserl, the communal constitution of the world is the condition of possibility for the existence of subjects separated from each other, and this reciprocal understanding is only possible through the transcendental constitution of objectivity. therefore, there is no separation between intersubjectivity and the constitution of the world, it is the community of selves that gives meaning to objectivities. (shrink)

Este trabalho trata do conceito Exu Diaspórico, o qual foi forjado para lidar com as pesquisas empíricas situadas dentro do quadro teórico da vaga decolonial. Sua concepção está ligada às tradições iorubanas diaspóricas nessa parte do Atlântico Sul onde emergiram outros sistemas resultantes, quer seja de fragmentos e vestígios de narrativas em gestos de memória e resistência, quer seja da tradução realizada pelo outro, muitas vezes, por meio de um processo de carnavalização cultural, que, por sua vez, se deu pela (...) convivência com os bantu, com os povos autóctones e com o colonizador europeu. Este conceito se articula com o conceito de língua-linguagem como encruzilhada apresentado por Araújo (2021a), mas pode ser tomado, ainda, de forma independente. Portanto, trata-se de uma discussão conceitual que visa contribuir com as reflexões e pesquisas decoloniais. O conceito também está a cargo de noções como negritude e Baianidade. Contudo, ele aparece para reunir todas as representações de Exu que resultaram da diáspora negra em meio a um processo de carnavalização das tradições iorubanas em contato com outras culturas e cosmologias. (shrink)

Este artigo empreende uma discussão acerca da noção de fórmula discursiva nos trabalhos de Krieg-Planque e de um possível diálogo com o trabalho desenvolvido por Foucault, sobretudo, a partir do modo como o filósofo percebe o discurso, uma vez que ambos pertencem a uma tradição epistemológica francesa. Dessa forma, vamos adentrar pelo percurso de lapidação da noção de fórmula, tomando, para isso, a entrevista que Krieg-Planque concedeu a Philippe Schepens do Laboratoire de Sémio-linguistique, didatique e informatique (LASELDI) e do livro (...) A noção de fórmula em análise do discurso: quadro teórico e metodológico, trabalhos que representam para nós brasileiros uma espécie de introdução à discussão sobre a noção de fórmula proposta por Krieg-Planque no campo da Escola Francesa de Análise do Discurso (AD). Nessa discussão, vamos perceber que toda fórmula discursiva traz consigo uma densidade histórica apoiada em pré-construídos que estão voltados para as novas construções, tal qual propunha Foucault acerca das práticas e das materialidades discursivas em sua arqueologia do saber e em sua genealogia do poder. (shrink)

Resumo: neste artigo pretendo estender a evidenciação do encobrimento do mundo da vida formulada por Husserl ao uso das tecnologias disruptivas da 4ª Revolução Industrial, mais precisamente o uso da inteligência artificial (IA) nas plataformas sociais. Primeiro, apresento o conceito de mundo da vida que se mantém consistente ao longo das obras de Husserl; em seguida, apresento seu encobrimento derivado da matematização da natureza e do rompimento com o telos, o que originou a crise da humanidade europeia. Segundo, mais camadas (...) de encobrimento do mundo da vida vão se sobrepondo com a 3ª e 4ª RIs. Em mais detalhe, o encobrimento e o afastamento do mundo da vida provocado pelo uso da IA e seus efeitos negativos, individual e coletivamente. Terceiro, a proposta Husserliana de retorno ao mundo da vida através de uma epoché radical. Concluo que a solução proposta por Husserl para a crise ainda é atual e urgente. Abstract: in this paper I intend to extend the disclosure of the cover-up of the lifeworld formulated by Husserl to the use of disruptive technologies of the 4th Industrial Revolution, more precisely the use of artificial intelligence on social platforms. First, I present the concept of lifeworld that remains consistent throughout Husserl's works; then, I present its cover-up derived from the mathematization of nature and the break with the telos, which originated the crisis of european humanity. Second, more layers of cover-up of the lifeworld overlap with the 3rd and 4th IRs. In more detail, the cover-up and detachment from the lifeworld caused by the use of AI and its negative effects, individually and collectively. Third, the Husserlian proposal of return to the lifeworld through a radical epoché. I conclude that the solution proposed by Husserl to the crisis is still actual and urgent. (shrink)

Nossa pesquisa vai refletir sobre o discurso da política educacional brasileira implementada a partir da Lei de Diretrizes e Bases da Educação Nacional, particularmente, aquele que trata da formação docente. Ele tem imposto uma reconfiguração da identidade dos professores, concedendo-lhes uma autonomia de autoconhecimento e resolução dos problemas cotidianos, que, no nosso entendimento, não corresponde ao que acontece na escola (VILLA, 1998; LAWN, 2001; VEIGA, 2002; VASCONCELLOS, 2003). Assim, pretendemos apresentar e discutir sobre as representações da identidade do professor nos (...) PCN (Português). Esperamos, com isso, contribuir para a construção de uma política de formação de professores sensível às diferenças culturais e identitárias dos professores no Brasil. (shrink)

Tendo em vista que “todo sistema de educação é uma maneira política de manter ou de modificar a apropriação dos discursos, com os saberes e os poderes que eles trazem consigo”, nossa pesquisa visa refletir sobre a nova identidade docente materializada no discurso dos PCNs de língua Portuguesa. Trata-se de traduzir a política oficial de formação de professor e/ou desconstruí-la (Derrida, 1998), analisando e discutindo a(s) identidade(s) e competências atribuídas aos professores, abrindo a possibilidade para questionarmos a identidade unificada e (...) transparente que os documentos oficiais desenham para os professores em serviço. Esperamos, com esse trabalho, contribuir para a construção de uma política de formação de professores sensível à subjetividade heterogênea dos professores no Brasil. (shrink)

Este estudio se ocupa del control social del cuerpo y de la reconfiguración de la memoria popular en películas de horror a través de la perspectiva genealógica de Foucault, presentada en su libro Vigilar y Castigar, publicado hace 40 años. Por lo tanto, tomaremos, À l’interieur e Frontière (s), dos producciones de horror cinematográfico hechas por directores franceses, ambos publicados en 2007. La hipótesis principal es que las películas de terror se muestran como una nueva forma de vigilancia y control (...) social del cuerpo. Por otro lado, también puede recodificar la memoria popular apropiándose de acontecimientos polítcos y/o revolucionarios como en las películas comentadas por Foucault en la revista Cahiers de Cinéma en 1974 políticas, aunque no sean las películas de terror. (shrink)

A partir de dados brasileiros e espanhóis, este artigo aborda aspectos relevantes da doação e transplantes de órgãos, como a relação entre oferta e demanda, legislação vigente, custos e possíveis estratégias para aumentar taxas de doação e melhorar de forma geral o processo de transplantes. O objetivo deste artigo é apresentar dados empíricos atuais que incrementem o conhecimento relevante para a avaliação bioética. Os dois países se destacam: o Brasil por ter o maior sistema público de transplantes de órgãos do (...) mundo, e a Espanha por manter há décadas o maior índice de doadores efetivos por milhão de pessoas. Análise inicial dos dados sugere a necessidade de lidar mais abertamente com os interesses dos afetados e a opinião pública, criando articulação sistêmica entre legislação, políticas públicas baseadas em evidências e pesquisa. (shrink)

O anseio deste artigo acadêmico é introduzir os conceitos gerais da teoria de sistemas de Niklas Luhmann. Para atingir seus objetivos, esta teoria é hermética e filosófica, com uma ampla gama de definições e busca apresentar um conjunto de conceitos que proporcionem um suporte adequado para a sociedade como um todo. Luhmann abordou a questão da complexidade em vários estudos e desenvolveu uma metodologia baseada em uma noção de sistemas autopoiéticos, funcionalmente fechados e distintos. A observação de segunda ordem é (...) um dos conceitos centrais da teoria de sistemas de Luhmann, assim como a comunicação é elemento importante na formação dos sistemas sociais e na sua distinção de outros sistemas existentes. O método utilizado na presente pesquisa foi uma revisão qualitativa de literatura acadêmica sobre o assunto. (shrink)

Este artigo busca adentrar pelas questões relacionadas à biopolítica do corpo, sobretudo, daquelas ligadas à estatização do biológico e do racismo do Estado, que aparecem nos trabalhos de Michel Foucault e que aqui evocamos para analisar o corpo enquanto objeto discursivo analisável dessa biopolítica em duas produções francesas de horror, - Frontière(s) e em À l’interieur – que exibem imagens dos tumultos de Outubro de 2005, acontecimento marcado pelos protestos contra a política de perseguição aos sans-papiers que vitimou três jovens (...) de origem africana. É a partir daí que retomaremos a discussão do “quem somos nós”, em Foucault, para refletir sobre o sujeito, a menoridade e a liberdade na estatização do corpo, um lugar da memória nacional. (shrink)

Objective of the study: To analyze the costs and profits of sugarcane production regarding the cultural practices of sugarcane suppliers. Methodology/approach: This study positions itself in this gap by comparatively analyzing 6 types of cultural practices: unraveling, windrowing, application of correctives, herbicides, insecticides and fertilizers, with the option of two systems Fixed rate (TF) and Variable rate (TV). Originality/Relevance: Brazil is a world reference in sugarcane production, with the State of São Paulo being the largest Brazilian producer. However, for sugarcane (...) suppliers to maintain this activity there is a need to reduce production costs and increase profitability/ha. However, there is a theoretical-practical gap in the financial assessment (costs and profits) of different cultural practices inherent to sugarcane production. Main results: The results demonstrated that the costs of cultural practices represent more than 30% of the total sugarcane production costs. The TF system proved to be more cost-efficient in the following operations: correctives, herbicides and insecticides. In the application of fertilizers, the TV system, in broadcast mode, had the best result. Finally, the profit/ton was R$1.70, demonstrating a very low profit margin/ha given the risk of the activity. Theoretical/methodological contributions: The sample for this research comprised 55 sugarcane suppliers from the State of São Paulo, whose data were obtained through a survey. The comparative analysis was based on the difference in costs of cultural practices and the estimation of the level of certainty (profit/costs), analyzed through the cumulative frequency carried out through the Monte Carlo Simulation (SMC). (shrink)

In this paper, I interview Francesca De Vecchi (Full Professor of Theoretical Philosophy in Vita-Salute San Raffaele University) about her qualitative ontology and its social and normative implications. If at the foundation of our lifeworld there are significantly qualitative experiences, phenomenology can investigate the most important contemporary issues, such as gender disparity, socio-virtuality depersonalizations and political urgencies.

Ideological diversity has been on the research agenda in the social sciences for a couple of years. Yet in philosophy, the topic has not attracted much interest. This article tries to start filling this gap. We discuss a number of possible causes for the underrepresentation of right-wing and conservative philosophers in the academic profession. We also argue why this should be an important concern, not only morally, but also and primarily epistemically. Lastly, we explore whether the situation in philosophy is (...) more problematic than the situation in other fields, and what kind of ideological diversity would be desirable for academic philosophy. (shrink)

Este trabalho trata do conceito Exu Diaspórico, o qual foi forjado para lidar com as pesquisas empíricas situadas dentro do quadro teórico da vaga decolonial. Sua concepção está ligada às tradições iorubanas diaspóricas nessa parte do Atlântico Sul onde emergiram outros sistemas resultantes, quer seja de fragmentos e vestígios de narrativas em gestos de memória e resistência, quer seja da tradução realizada pelo outro, muitas vezes, por meio de um processo de carnavalização cultural, que, por sua vez, se deu pela (...) convivência com os bantu, com os povos autóctones e com o colonizador europeu. Este conceito se articula com o conceito de língua-linguagem como encruzilhada apresentado por Araújo (2021a), mas pode ser tomado, ainda, de forma independente. Portanto, trata-se de uma discussão conceitual que visa contribuir com as reflexões e pesquisas decoloniais. O conceito também está a cargo de noções como negritude e Baianidade. Contudo, ele aparece para reunir todas as representações de Exu que resultaram da diáspora negra em meio a um processo de carnavalização das tradições iorubanas em contato com outras culturas e cosmologias. (shrink)

De todos os aspectos do comportamento não-verbal, a face é sem dúvida uma das mais ricas e importantes fontes de informação sobre o estado inter- no do outro. Mas expressões faciais são raramente percebidas de forma isolada. Ao contrário, são tipicamente inseridas em contextos sociais ricos e dinâmicos, que incluem gestos e posturas corporais, conhecimento situacional, etc. Com base nessas observações, podemos nos perguntar se o contexto no qual uma expressão é percebida pode influenciar a percepção de emoções nesta expressão. (...) No caso de uma resposta afirmativa, de que modo se daria essa influência contextual, e quais seriam os seus limites? O propósito desse artigo é explorar algumas possibilidades sobre o papel do contexto na percepção de emoções, desde a teoria das emoções básicas, que defende que categorias discretas de emoções podem ser lidas diretamente da face de forma invariável, a abordagens mais contemporâneas, que atribuem um papel constitutivo para o contexto na percepção de emoções. Embora o debate esteja longe de ser resolvido, as conclusões deste artigo apontam para um novo modo de se pensar sobre fenômenos emocionais, onde a díade de interação torna-se a unidade básica de análise, e onde emoções são concebidas como propriedades emergentes de relações em contextos particulares de interação social. (shrink)

Se expone, en este trabajo, una teoría que muestra cómo es que el hombre extrae desde su propio fondo ciertas ideas innatas que proyecta en los entes que percibe y que piensa, particularmente las ideas de ser y de unidad. Además, se muestra que el grado de proyección de estas ideas (las ideas de ser y de unidad) sobre los entes que el entendimiento percibe, está en función del grado de alegría o de angustia que un hombre siente. Para el (...) análisis de las ideas innatas y de las emociones, me baso sobre todo en la filosofía racionalista (Descartes, Spinoza y Leibniz). Aunque, para el análisis de las emociones, también me apoyo en la filosofía heideggeriana. Por último, reflexionando a partir del horizonte del pensamiento analógico, trazado por Beuchot, se expone cómo esta teoría innatista de la proyección puede servir para responder al relativismo absoluto de la posmodernidad. (shrink)

Este trabalho pretende defender a necessidade de se trabalhar conteúdos relacionados a ética animal nos ambientes escolares, visando descontruir a visão antropocêntrica predominante nas sociedades ocidentais. Assim como evoluímos no combate ao racismo e ao sexismo, é necessário avançarmos para a superação do especismo. Por isso, considerando o papel da escola na formação de práticas e costumes em nossa sociedade, temos a responsabilidade de conduzir nossas crianças e jovens a uma compreensão mais justa e inclusiva de sociedade. Se faz necessário, (...) assim, uma reestruturação das práticas curriculares vigentes, elevando o ensino a um novo paradigma de educação integral, justa, inclusiva e igualitária, possível apenas por meio de uma educação não-especista. Começamos apresentando alguns conceitos importantes sobre ética animal, seguidos de uma argumentação a favor da superação do especismo. Por fim, discutimos as possibilidades de um conteúdo programático crítico, que propague a ética animal de modo transversal e interdisciplinar. (shrink)

RESUMO A inseminação artificial (IA) é a biotecnologia mais empregada com vantagens superiores em relação a utilização da monta natural, cuja eficácia se dá na larga escala de reprodução entre os bovinos. Associando essa biotécnica com hormônios pode-se estabelecer manipulações do sistema reprodutivo da fêmea, levando a manejos de inúmeras cabeças de gado para inseminar a um tempo fixo. Portanto, foram realizados 5 protocolos de IATF, tendo 2 categorias de animais: nulíparas e multíparas. No protocolo 1 foram submetidas 81 multíparas, (...) resultando em 47 animais prenhes; No protocolo 2 foram protocoladas 103 animais multíparas, no qual resultou em 51 prenhes; já o protocolo 5 foram submetidas 77 animais multíparas, no qual resultou em 36 animais prenhes. Cada serviço realizado foi matematicamente calculado, sendo o ponto de partida o escore corporal, bem estar animal e a técnica bem exercida. Desta forma obteve bons resultados na (IATF) , no qual destaca-se o percentual : o protocolo 1 obteve 58,02%, o protocolo 2 obteve 49,51% na taxa de prenhez, No protocolo 3 obteve 55,67% na taxa de prenhez, o protocolo 4 obteve 53,33% de prenhes, já o protocolo 5 resultou em 46,75% de prenhez. O uso das biotecnologias da reprodução, realizadas em bovinos de corte, obteve resultado dentro do descrito pela literatura consultada. A boa taxa de prenhes apresentada na IATF deveu-se ao bom controle hormonal do ciclo estral e da qualidade do sêmen utilizado. A taxa de prenhez dos animais que foram submetidos à monta natural foi baixa pelo fato de que os reprodutores não conseguiram cobrir todas as fêmeas. ABSTRACT The artificial insemination (AI) is the most used biotechnology with superior advantages in relation to the use of natural mounting, whose effectiveness is given in the large scale of reproduction among cattle. Associating this biotechnique with hormones it is possible to establish manipulations of the reproductive system of the female, leading to managements of numerous heads of cattle to inseminate at a fixed time. Therefore, 5 IATF protocols were performed, having 2 categories of animals: nulliparous and multiparous. In protocol 1, 81 multiparous animals were submitted, resulting in 47 pregnant animals; in protocol 2, 103 multiparous animals were submitted, resulting in 51 pregnancies; and in protocol 5, 77 multiparous animals were submitted, resulting in 36 pregnant animals. Each service performed was mathematically calculated, with the starting point being the body score, animal welfare and the well exercised technique. Thus obtained good results in the (IATF), which highlights the percentage: protocol 1 obtained 58.02%, protocol 2 obtained 49.51% in pregnancy rate, in protocol 3 obtained 55.67% in pregnancy rate, protocol 4 obtained 53.33% pregnant, and protocol 5 resulted in 46.75% pregnant. The use of the reproduction biotechnologies, performed in beef cattle, obtained results within the described by the consulted literature. The good pregnancy rate presented in the IATF was due to the good hormonal control of the estrous cycle and the quality of the semen used. The pregnancy rate of animals that were subjected to natural mating was low due to the fact that the sires could not cover all the females. Keywords: Hormones. Cattle Pregnancy Rate. Artificial Insemination in Cattle. Hormones in Cattle Reproduction. -/- REFERÊNCIAS BIBLIOGRÁFICAS AMBRÓSIO, P. H. et al. Ressincronização da ovulação em programas de IATF: novas estratégias. 2018. BARUSELLI, P. S.; GIMENES, L. U.; SALES, J. N. de S. Fisiologia reprodutiva de fêmeas taurinas e zebuínas. Revista Brasileira de Reprodução Animal, v. 31, n. 2, p. 205-211, 2007. BARUSELLI, P. S. et al. Evolução e perspectivas da inseminação artificial em bovinos. Revista Brasileira de Reprodução Animal, v. 43, n. 2, p. 308-314, 2019. BÓ, G. A. et al. Alternative programs for synchronizing and resynchronizing ovulation in beef cattle. Theriogenology, v. 86, n. 1, p. 388-396, 2016. BOTTINO, M. P. et al. Effects of eCG and FSH in timed artificial insemination treatment regimens on estrous expression and pregnancy rates in primiparous and multiparous Bos indicus cows. Animal Reproduction Science, v. 228, p. 106751, 2021. DA SILVA, Emanuel Isaque Cordeiro. Técnica da Inseminação Artificial em Bovinos: Manejo Passo a Passo. 2020. DA SILVA, Emanuel Isaque Cordeiro. Reprodução Animal: Inseminação Artificial. 2020. DA SILVA, Emanuel Isaque Cordeiro. Fisiologia da Reprodução Animal: Ovulação, Controle e Sincronização do Cio. 2020. DA SILVA, Emanuel Isaque Cordeiro. Fisiologia da Reprodução de Bovinos Leiteiros: Aspectos Básicos e Clínicos. Emanuel Isaque Cordeiro da Silva, 2022. KRAUS, Beth M.; PARENTE, Eric J.; TULLENERS, Eric P. Laryngoplasty with ventriculectomy or ventriculocordectomy in 104 draft horses (1992–2000). Veterinary Surgery, v. 32, n. 6, p. 530-538, 2003. MONGELLI, Melissa Sanches; TAVARES, Izabel Cristina; FERRANTE, Marcos. Evolução e premissas dos protocolos hormonais de inseminação artificial em tempo fixo na pecuária. Ciência Animal, v. 31, n. 1, p. 119-133, 2021. VILELA, G. C. Protocolos de IATF em novilhas precoce e super precoce. 2021. (shrink)

Este ensaio celebra as cinco décadas da publicação do livro A ordem do discurso de Michel Foucault, realizando uma reflexão acerca de sua repercussão entre as ciências sociais e sobre seus usos, principalmente, no campo da linguagem na parte relacionada à análise do discurso de linha francesa. Portanto, trata-se de uma retrospectiva crítica cuja análise começa com a entrevista que Foucault concedeu algumas semanas antes de proferir esta aula aos brasileiros Sergio Paulo Rouanet e José Guilherme Merquior. Em seguida, o (...) presente trabalho faz uma breve história da entrada de Foucault ao Collège de France e, por fim, lida com a microfísica do discurso que se encontra nesta aula, sobretudo, da rarefação do sujeito, além dos seus usos nas ciências humanas e sociais mais o campo da linguagem em torno da pragmática e das análises de discurso. (shrink)

A presente investigação tem por objetivo responder à questão título considerando os argumentos apresentados, de um lado, pelos desenvolvimentistas e, de outro, pelos ambientalistas. Entendemos que os argumentos apresentados refletem um conflito de valores mais profundo que, se abordado por uma metodologia de solução de conflitos adequada, pode contribuir para elucidação da questão. A metodologia proposta é o personalismo ético de Scheler. A hierarquia de valores a ser aplicada na solução de conflitos traz (i) o valor pessoa como o mais (...) elevado, seguido dos (ii) valores espirituais, como a justiça, (iii) os vitais, como o bem estar e o útil, e (iv) os sensíveis. Através das ações de preferir e postergar, é possível encontrar pontos de equilíbrio numa permanente atitude crítica. O objetivo é contribuir para que as ações ocorram com a devida diligência para com os direitos humanos. A hipótese inicial é que, identificando os valores em conflito e aplicando a metodologia descrita, a solução de conflitos neste caso concreto permite pensar numa transição energética que concilie o desenvolvimento e o meio ambiente. Compreendemos que ambos têm como fim proteger o valor pessoa. Portanto, o que está em conflito de fato, sem com isso assumir uma postura ingênua, são os valores espirituais e vitais de cada uma das partes. Neste sentido, defendemos que, diante da inevitável demanda por energia da sociedade contemporânea e do alto custo da transição energética, é preciso conciliar o desenvolvimento com o meio ambiente a partir de uma programada transição energética financiada pela exploração do petróleo e gás, mas com metas definidas comprometidas com a neutralidade da emissão de GEE em 2050. Para tanto, é necessário regulamentação, monitoramento e fiscalização por parte do Estado e do governo federal com a finalidade de garantir a substituição dos combustíveis fósseis por fontes energéticas limpas. (shrink)

A militância política de Jorge Amado no Partido Comunista é um capítulo à parte na história do comunismo no Brasil, que completou 100 anos no dia 25 de março. Ela também é algo marcante em sua obra, a ponto da crítica literária brasileira, de tradição uspiana, considerá-la uma forma de panfleto partidário da nossa esquerda. Nesta exposição, pretende-se realizar uma breve discussão acerca de suas lutas políticas, das quais se destacam as questões religiosa e racial, que levaram Jorge Amado a (...) criar um projeto de lei, no período que exerceu o mandato de deputado constituinte pelo PCB, em 1946, assegurando a liberdade religiosa no Brasil. Aqui, também se destaca a sua amizade com o povo de candomblé que lhe honrou com títulos, como o de Obá de Xangô e Ogã de Iansã; além da forma como a crítica o rotulava de regionalista e escritor panfletário. Contudo, esta é uma forma de homenagear tanto o mais famoso dos doze Obás de Xangô da Bahia, quanto o Partidão, nesse seu centenário. Em termos metodológicos, trata-se de uma leitura ensaística foucaultiana sobre esses fatos e acontecimentos que marcaram duplamente a vida de Jorge Amado e do Comunismo no Brasil, já que lançamos mão de uma parte da maquinaria teórica do militante comunista do PCF (Partido Comunista Francês), Michel Foucault, como vontade de verdade, comentário, discurso, autoria, obra, descontinuidade (na continuidade) e dispersão. (shrink)

This paper aims to offer a critical review of the recent nonconceptualist reading of the Kantian notion of sensible intuition. I raise two main objections. First, nonconceptualist readers fail to distinguish connected but different anti-intellectualist claims in the contemporary philosophy of mind and language. Second, I will argue that nonconceptual readings fail because Kan- tian intuitions do not possess a representational content of their own that can be veridical or falsidical in a similar way to how the content of propositional (...) attitudes is true or false. In this paper, I will support my own reading that sensible intuition is better seen as what Evans and McDowell have called a de re sense, whose main characteristic is object dependence. In this sense, Kantian sensible intuitions can be seen as a sensible mode of donation of objects. In my reading, the Kantian opposition between intuitions and concepts is best seen as the opposition between the objectual de re perception of something and the propositional de dicto apperception that something is the case rather than the opposition between nonconceptual and conceptual contents. However, if Kantian sensible intuition is not a mental state with nonconceptual content, it is certainly in the general anti-intellectualist neighborhood. (shrink)

Este trabalho apresenta algumas considerações a respeito da Base Nacional Comum Curricular (BNCC), no referente às questões ligadas ao ensino da língua portuguesa no Brasil, à territorialidade e ao pertencimento racial, processos históricos, que envolvem, no campo da educação, a formação docente e a construção da cidadania dos educandos e das educandas nestes tempos de reafirmação do Estado democrático de direito e da vaga decolonial. Portanto, trata-se de uma abordagem política em termos do pensamento de Paulo Freire, patrono da educação (...) brasileira, que considerava político o ato de educar (FREIRE, 1980; 1983; 1989; 1996). É com base nesta perspectiva que a BNCC será abordada, mas sob o aporte teórico da análise pragmática do discurso, tributária da análise discursivo-desconstrutiva (cf. ARAÚJO, 2020). (shrink)

As Leis de Platão apresentam-se como uma coleção de comandos jurídicos detalhados que trata sobre diversos temas, entre eles a composição do Estado ideal em uma cidade utópica chamada Magnésia e a imprescindibilidade na crença nas divindades. A preocupação de Platão com as crenças religiosas está associada à necessidade de manutenção da ordem moral e política. Para o filósofo, uma cidade em que seus habitantes duvidam da existência de seressuperiores capazes de punir os ímpios será sempre vítima do caos moral. (...) Acrença nos deuses foi então defendida como elemento fundamental para o bemda pólis e a excelência dos cidadãos e, neste sentido, Platão tentou articular asdimensões humana e divina. (shrink)

O presente estudo, fruto de inquietação surgida em aulas de Filosofia no curso de mestrado em Direito pela Pontifícia Universidade Católica de São Paulo (PUC-SP), investiga a concepção filosófica da liberdade humana e o impacto da pena de prisão, visando à compreensão da eficácia da ressocialização. Com esta pesquisa, busca-se verificar como ocorre a privação de liberdade no Brasil para que se possa compreender de que forma o sistema de Justiça brasileiro persegue a almejada ressocialização prevista no art. 1º da (...) Lei nº 7.210/1984 (Lei de Execução Penal). Utilizando metodologia de levantamento bibliográfico, aborda-se inicialmente a perspectiva de renomados filósofos sobre a liberdade. Em seguida, traça-se uma análise histórica das origens das prisões e sua evolução como forma de punição estatal. O artigo também examina a realidade contemporânea do sistema carcerário, destacando violações de Direitos Humanos e dados estatísticos relevantes, além de considerar decisões da Suprema Corte brasileira. Conclui-se que a restrição da liberdade pode não ser o caminho para se atingir a ressocialização de pessoas que não utilizaram bem sua liberdade e, como consequência, cometeram crimes. Com isso, não se quer defender o fim da pena privativa de liberdade, mas reservar essa intervenção aos casos estritamente necessários. Diante do atual cenário de encarceramento em massa e do Estado de Coisas Inconstitucional do sistema carcerário, o Estado brasileiro não proporciona efetivavas condições à ressocialização dos detentos. Este estudo contribui para a discussão crítica da política de encarceramento a fim de contribuir com soluções para os desafios enfrentados pelo sistema prisional. (shrink)

CAMILO, Bruno. Aspectos metafísicos na física de Newton: Deus. In: DUTRA, Luiz Henrique de Araújo; LUZ, Alexandre Meyer (org.). Temas de filosofia do conhecimento. Florianópolis: NEL/UFSC, 2011. p. 186-201. (Coleção rumos da epistemologia; 11). Através da análise do pensamento de Isaac Newton (1642-1727) encontramos os postulados metafísicos que fundamentam a sua mecânica natural. Ao deduzir causa de efeito, ele acreditava chegar a uma causa primeira de todas as coisas. A essa primeira causa de tudo, onde toda a ordem e leis (...) tiveram início, a qual para ele assume um caráter divino, Newton aponta para um Deus sábio e poderoso e responsável pela ordem inteligente e pela a harmonia das leis físicas e universais de tudo o que existe – Deus como criador e preservador da ordem do universo. Há ainda a analogia do conceito de Deus com o espaço e o tempo, na medida em que ambos comunicam infinitude e onipresença. Por fim, nas considerações finais apontarei a importância de Newton para a metafísica moderna e como os seus estudos contribuíram para uma visão posterior do universo e suas leis e do homem enquanto ser pensante. (shrink)

Neste capítulo, vamos tratar do discurso-corpo demarcado pelas utopias em justaposição com as heterotopias em duas produções cinematográficas do horror francês contemporâneo. Dessa forma, o corpo que operamos é feito de discurso, ou seja, todo seu tecido, seus órgãos, seus sistemas, seus ossos são discursos sobrepostos pelo visível e pelo dizível, da mesma forma, como demonstrou Foucault na obra O Nascimento da Clínica em 1963.

El sufismo del Sahel posee una gran riqueza simbólica. Las elaboradas cosmologías del sufismo akbariano, en el que se inspira el neo-sufismo, se entremezclan con tradiciones milenarias donde el genio (ǧinn) y el ángel (malāk) conviven con los humanos como otrora lo hacían los espíritus naturales y los ancestros. Este texto esboza, desde el trabajo de campo y las fuentes escritas, una aproximación a una lectura simbólica de las relaciones entre humanos, ángeles y genios en el sufismo de la etnia (...) pular y, en concreto, en la experiencia y la narrativa del maestro sufí senegalés Thierno Ḥassan Dem. -/- The elaborate cosmologies of Akbarian Sufism, in which neo-Sufism is inspired, are interspersed with millenary traditions where the genius (ǧinn) and the angel (malāk) coexist with humans as once the natural spirits and ancestors did. This paper outlines, from the field work and the written sources, an approach to a symbolic reading of the relations between humans, angels and geniuses in the Sufism of the Fulani people. This study focuses, mainly, in the experience and narratives of the Senegalese Sufi master Thierno Ḥassan Dem. (shrink)

Os corpos no cinema estão sob a ordem de um olhar soberano que nos diz para onde devemos olhar e como devemos fazer isso. É um olhar poderoso que tudo sabe e tudo pode. Um olhar que nos posiciona não como simples espectadores, mas como sujeitos. É a partir daí que buscamos compreender como se arquitetam o medo, ou seja, qual é a ordem do cinema de horror, tecido com a pena do medo? Nessa arquitetura, os corpos aparecem como lugares (...) para vigiar e punir em espaços utópicos e heterotópicos. Espaços de memórias. Espaços de poder vigiar e punir. Espaço onde se impõe uma posição de sujeito, um poder sobre o sujeito. Portanto, os corpos no cinema de horror são artefatos para uma arqueologia do medo, escrita pelo poder do horror sobre estes corpos. Daí nosso interesse por esses lugares. Para demonstrar essa arqueologia, utilizaremos dois filmes franceses, produzidos em 2007, Frontière(s) e À l’interieur como espaços de horror construídos para o medo pelas vias da utopia e heterotopias pensadas por Michel Foucault, filósofo do presente, do nosso presente para compreender como se arquitetam tal medo por meio de sua história arqueológica, prática de um espaço chamado Labedisco/UESB. (shrink)

Se efectúa un diagnóstico sobre el estado del Sistema de Museos de la ciudad de Colonia de Sacramento, Uruguay, de forma tal de facilitar a las autoridades competente herramientas que le sean útiles cuando comiencen a utilizar la planificación estratégica. El objetivo se centró entonces en el análisis del entorno en el cual se encuentra inmerso el Sistema de Museos y su gestión actual. En base a dicho análisis se define la Matriz FODA de forma de posibilitar un acercamiento del (...) Sistema a la Planificación estratégica. En cuanto al contenido, el trabajo se divide en dos partes. En la primera parte se realiza una revisión de la literatura. Se comienza con una introducción a la economía de la cultura y luego a los museos; para luego analizar el estado de la cuestión relativa a la gestión de organizaciones y su aplicabilidad a los museos, poniendo énfasis en la misión y visión; planificación estratégica y otras herramientas. La revisión de la literatura culmina con el plan museológico. En la segunda parte se realiza el estudio de un caso concreto, donde se analiza la situación actual del Sistema de Museos en base a diferentes herramientas de gestión. A continuación, se exponen las conclusiones de la investigación y las recomendaciones. (shrink)

We prove that all extensions of Heyting Arithmetic with a logic that has the finite frame property possess the de Jongh property.

Este artigo apresenta algumas reflexõesacerca da concepção habermasiana demundo da vida, seguindo sua apropriação críticados conceitos de Lebenswelt em Husserl e Lebensformem Wittgenstein, de forma a mostrarem que medida Habermas dá conta da fundamentaçãonormativa de uma teoria crítica da sociedade.

O presente trabalho busca refletir, no sentido derridiano, sobre o ensino do Português Língua Estrangeira (PLE) à luz do Quadro Europeu Comum de Referência para a aprendizagem, ensino e avaliação de línguas (QECR). Tal documento, juntamente com o Portfólio Europeu das Línguas, se apresenta como um instrumento essencialmente linguístico para a harmonização do ensino de línguas vivas europeias e com uma perspectiva intercultural. Dessa forma, o QECR advoga que o ensino de língua deve promover o desenvolvimento do aprendiz, da sua (...) identidade em resposta à experiência enriquecedora da diferença na língua e na cultura. Exige-se do aluno muito mais do que simplesmente imitar ou memorizar. O QECR busca descrever exaustivamente aquilo que o aprendiz de uma língua, no nosso caso o PLE, tem que aprender para ser capaz de comunicar, interagir e quais os conhecimentos e habilidades ele tem de desenvolver para serem eficazes na sua atuação. A descrição abrange também o contexto cultural dessa língua. Sendo assim, o QECR é mais uma alternativa para aqueles que trabalham com o português na modalidade de língua 2 (PLE) no sentido da compreensão das alteridades, da cidadania e da democracia num mundo sem fronteiras em que “Navegar é preciso”, i.e., interagir, dialogar. (shrink)

The scope of this article is to propose a reflection about the concept of citizenship presented by Aristotle in his work “Politics”, and which people were considered citizens then in comparison to nowadays. There is no intention to make a deep historical assessment about the particularities of each period of time, but analyse the characteristics which kept some groups inside of the political life and as well kept other groups away from it, in order to demonstrate how strong is the (...) maintenance of the estrangement between people who achieve everything is possible to, whereas other groups cannot achieve even what is deemed to be worthy by law. Keywords: citizenship; citizen; state; law; minorities; achievement. (shrink)